Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
Hiſtoriſher Roman von E. H. v. Dedenroth. 67
es nie,“ rief Edda, „jebt iſt die Stunde da, jeßt muß Magnus von den Ständen Norwegens die Krone fordern. Jet mahne i< Euch an Euer Wort, laſſet die Herolde auzrufen, daß König Magnus ſeinen Thron beſteigt, ſeine Krone ſich ertroßen will.“ é
„Das eben iſt es,“ antwortete Albre<ht, „was reif= licher Erwägung bedarf. Dur<h vorſchnelles Handeln wäre leiht Alles verdorben, wir müſſen erſt Margaretha?s Pläne erforſchen, ehe wir das Geheimniß lüften.“
„Nicht einen Augenbli> zögere i< länger,“ rief Edda in Erregung flammend. „J<h habe Euer Wort, und zögert Ihr, ſo wage i< es allein. Sollen erſt die Abgeſandten Maragaretha’s die Stände Norwegens durch Verheißungen und Drohungen gewinnen? Magnus muß das Volk der Normannen aufrufen, ehe es Margaretha’s tü>iſ<hen Worten gelauſht. Zögert Jhr — ih rufe es aus in allen Heerſtraßen: Olaf iſt todt, König Magnus, der Sohn Erich!s ivird Norwegen befreien.“ ;
„Halt!“ mahnte der König, dem L[eidenſchaftlichen Weibe, das ſchon hinauseilen wollte, entgegentretend. „Das verbiete i<; um Eurex ſelbſt, um Magnus? willen,“ ſebte er in begütigendem Tone hinzu, „muß ih Euch hindern, im Rauſche der Leidenſchaft Unüberlegtes zu thun. Laſſet uns erſt das Klügſte berathen.“
„Jhx habt geſ<woren, Magnus anzuerkennen und für ihn die Waffen zu erheben, wenn- Margaretha für Olaf nach der Krone Norwegens greift —“
„Für Olaf, aber Olaf iſt todt,“ unterbrach ſie der König. „Jebt iſt der Thron abex frei und wir müſſen