Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden
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fe, und mich deffen, mas du thuft, nicht annehme, fondern bir nadhfehe, und meine Begierde dich lobe, und ftets in deiner Harz monie ‚lebe. und obne dic) nichts begehre anzufangen oder zu thun.
D Here, du allerheitigftes Licht, laß doch mein Gemüth in deinen Borhöfen wohnen, daß fih’s von deinem Glanze, der von die ausfleußt, erfreue und ewig nicht mehr von dir abweiche; fonbern führe e8 twieder zur Semeinfhaft der heiligen Engel, dazu du ed verordnet haft.
D beiliger Name Emanuel, e3 ift bein; thue damit, was du wilft! Amen,
Gebet am Mondtag gegen Abend, fih der Müh: feligkeit unferer Hände Werke im Sluhe Gottes Zorns zu erinnern.
Vom Abfleigen des Gemüthes,
48. Ah, Gott, wie elend, vollee Sammer, Kummer mb Sorgen ift unfere Zeit, voller Uengften und Trübfat! Wenn wir meinen, wir ftehen aufrecht, und wollen uns unferer Hände Merk erfreuen: fo überfchatteft du uns mit deinem Grimme, und madıeft, daß wir uns Ängften. Wir laufen und ängften-uns, und ift Nie: mand, ber uns jage, ald nur dein Zorn in unferer _Verderbnif. Wir verzehren unfere Zage, wie ein Gefhwis. Wie eine Nede, fo vergeffen wird, alfo vergehen unfere Tage, und find immerdar in Unruhe. Unftät ift unfer Wandel. Mir verlaffen ung auf unfern Arm und bangen an unferer Hinde Merke, und frauen dir nicht gänzlid. Darum läffeft du uus hinfahren in unfern Xengiten und Duilen, Wir betrachten nimmer, dag du, o Gott, felber Alles toirkeft und thuefl. Denn Eein Achem mag fich ohne dich regen und Fann fein Gräslein die Erde ohne dich Erönen. Das Alles fehen wir, und bauen doc auf unfre Nichtigkeit, auf unfeer Hände Werk und trauen dir nicht veht. Mir fammeln und ges nießen de nicht. Ein Fremder quälet fi darinnen mit Eitelfeit, und ift de3 Sammers Feine Zahl, das wir treiben.
D Gott, gebenke doch an unfre Mühfeligkeit und Elend, und wende beinen Zorn und Fluch von und, und laß uns tieber zu deinem Ziele laufen, auf daß wir wieder in unfer Erbe fommen und und in beinen Wunden erfreuen! Siehe doc an das Aengfien unfers Gemüth® und da8 Dichten unfers Willens, und denke, daß wir im Staubwefen verfchloffen liegen ! Löfe ung do auf,