Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Von H. Marſchall. 179

ten Streichen verwerthet hatte. Das fonnte und ſollte nicht ſo weiter gehen.

Schon einmal, vor Jahren, war ein ſolches Familien=gericht über ihn gehalten worden. Damals hoſſten die Eltern, daß eine Heirath heilſam auf ihn wirken würde, und erwählten ein reizendes, junges und reiches Mädchen aus edlem Hauſe für ihn zum Weibe. Aber bald zeigte ſich, daß dieſe Hoffnung eitel geweſen war. Unverſöhn= liche Zwietracht trennte die junge Ehe wieder und Six Henry blieb der frühere Wüſtling.

Jet wollte es der Vater auf einem anderen Wege mit ſeinem ungerathenen Sohne verſuchen. Er ſollte Abgeordneter werden und die politiſche Laufbahn betreten, dur< welche er bei ſeiner Citelfeit, ſeinem Chrgeiz und ſeinen glänzenden Talenten bald zu Rang und Anſehen gelangen fonnte. Es wax dem Einfluß der hochangeſehenen Familie St. John leicht, den jungen Mann in dem Burgz fleŒen Wootton Baſſet für das Haus der Gemeinen wählen zu laſſen, und da der alte St. John auh mit dem da= mals im Miniſterrath zu London allmächtigen Feldherrn, Herzog von Marlborough, gute Beziehungen unterhielt, ſo empfahl ex ſeinen Sohn auch dex Protektion des Herzogs.

Jn der That nahm Marlborough den jungen Abgeord= neten wohlwollend auf und machte ihn zum Kriegsſefretär. Zugleich zog der ſ{höne Edélmann nicht nur die Augen der am Hofe einflußreichen Damen auf ſich, ſondern als Redner im Unterhauſe dur ſeine vortreſſlichen Reden au< die allgemeine Aufmerkſamkeit. Der leichtlebige Menſch änderte ſich auf einmal vollſtändig zur Freude ſeiner Fa-