Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

188 : Ein ſpaniſches Liebespaar. -

kehr dex Liebenden geführt hatte, entſchloß ſi< Donna Jſabella endlih, ihrem Vater die Mittheilung von ihrer Liebe zu Don Juan de Manzillo zu machen. Don Pedro aber tar auf’s Aeußerſte erzürnt, daß ſeine Tochter ihr Herz an einen fo armen Ritter gehängt, und Alles, was die ſchöne Jſabella erlangen konnte, war, daß er verſprach: wenn Don Juan de Marzillo innerhalb fünf Jahren ein reicher, angeſehener Mann ſein werde, wolle er ſeine Ein= willigung nicht verſagen, andernfalls jedo<h müſſe Jſabella _na<_ Ablauf dieſer Friſt den Freier nehmen, den eL ſelber für ſie wählen würde.

Was glaubt und hofft man niht Alles, wenn man jung iſt, und ſo glaubten und hofften auh unſere Liebenden. Don Juan beſ<loß ſogleich gegen die Mauren mitzuziehen, “um nebſt Gold und Ehre ſich ſo auch die Geliebte zu er= fämpfen. Schwer war die Trennung, herzbrehend der Abſchied, aber die Hoffnung lächelte den Liebenden troſt= rei zu, und am beſtimmten Tage befand ſich au<h Don Juan de Marzillo mit all’ den anderen Tapferen, welche die Zierde der aragoniſchen Ritterſchaft bildeten, draußen auf dem Campo grande, vor dem Thore Teruels, wo der König ſelber fih an ihre Spive ſtellte, um ſie in den Kampf zu führen.

Beinahe fünf Jahre hatte bereits der Krieg zwiſchen - den Chriſten und den Mauren gedauert, und weil ſhon viele aragoniſche Ritter von dem Schwert der Heiden gefallen waren, ſo verbreitete ſi<h eines Tages in Teruel das Gerücht, daß au<h Don Juan de Marzillo das gleiche Schickſal getroffen habe.