Das Nordlicht. Bd. 1-2

ahrhaftig! Da wirbeln nun blasse Figuren. Sieschwingen den Thyrsusstab, grüßen mit Bändern Vielleicht ihren Farben aus grauenden Ländern. Sie kommen im Takte mit goldenden Spuren! Wer klatscht jetzt? was mag ihren Traumtritt verändern ? »Ich grüß euch, Mänaden auf blühenden Fluren!« Das glückt dem Geweihten, den Spuk zu belauschen. Er mag sich den Aufbraus zum Traumball erklären. Ein Halbmond im Tanz, aus silbernden Bauschen, Erflimmern, auf Spitzenschritt, Nachtbajaderen. Nun winkt eine Mohrin. Jetzt lächeln Hetären. Die Lieblichsten wirbeln ihr Schleiervertauschen. So muß hold ein Schauspiel die Sinne berauschen! O, Blicke versprühen Smaragdenbegehren: Beperlte erschimmern, den Glanz blaß zu melıren, Die Keckste, ein Mondschalk, beginnt sanft zu sprechen: »Komm, Orpheus, wir wollen dich lieben und ehren, Wozu, ohne Tanz mit der Tänzerschar brechen ? Verschenke dich uns, wie Hephaistos, aus Schlünden Des Ätna, sein Glutherz emporwirft den Sonnen!« Da antwortet Orpheus: »Zu funkelnden Bünden Mit Sternen hat Gluten in Geistern begonnen! Wir wünschen die Blume der Welt zu entzünden: Sie sprüht in die Nordnacht! Erseligte Bronnen In Menschen beleben die Spendung auf Erden. Begeisterten Herzen entblättert das Feuer! Den Tau senden Sterne: ihr himmlisches Werden Erblüht unter Frommen! Verstoßne, Bereuer Umflügelt ein Gotthauch. Gesegneten Herden Mit blumender Glut nahen Feuerbetreuer!« »Gewahre«, umhalst ihn ein Weib, »unsre Rosen! Sie blühen auf schneeweichen, seidenen Decken: Ihr Atmen erduftet betauendes Kosen Um Schläfen und Mund. Die Lust kann sie wecken! Sacht mahnt ihr Zerflattern an schlafende Flammen:

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