Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

— 1920

ber herben macht e8 troden. Denn die füge Qualität ift des Maffers Herz, denn fie ift dinn und liht, und vergleicht fi dem Himmel; und die bittre Qualität macht «8 fcheidlich, daß fich die Kräfte in Glieder formiren, und macht in dem Körper die Bes meglichkeit,

Und wenn bann bie füße Qualität getrodnet ift, fo ift’s ein Körper der volllommen ift, aber ohne Vernunft; und die bittre Qualität dringet im Körper in der herben, fauern und füßen durd) und bildet allerlei Farben. Nach welher Qualität der Körper amı fehreften geneigt ift, oder. welche Qualität am flärkften im Körper ift, nad) derfelben bildet Die bittre Dualität den Körper mit feiner Farbe, und nach derfelden Duglität hat die Kreatur ihren größten Trieb und Neiglichkeit und Walfen oder Willen,

Bon dem vierten Umftande oder Spezies,

Die vierte Qualität ober der vierte Quellgeift in der, göttlichen Kraft Gottes des Vaters iff die Hibe; diefe if der rechte Anfang des Lebens und aud, dyr rechte Geift des Lebens, Die herbe, faure und füße Dnalität ift der Salniter, der zum Körper gehöret, daraus ber Körper gebildet wird. Denn «3 ftehet in der herben die Kälte und die Härtigkeit, und ift die Zufammenziehung und Vertrodnung; und in der füßen flehet das Maffer und das Licht oder Scheinlichkeit und die ganze Materie des Köryers, Und die bittere ift die Scheidung oder dormung, und die Hise ifk der Geift oder die Anzündung des Lebens, davon der Geift im Körper entftehet, der in den ganzen Körper quallet und aufer dem Körper leuchtet, und macht die lebendige Bewegung in allen Qualitäten de8 Körpers,

Es ift aber fonderlich auf zwei Dinge in allen Qualitäten zu fehen. So man einen Körper anfiehet, fo fiehet man erftlich den StoF oder Kern aller Qualitäten, der aus allen Qunlitäten ges bildet ift; denn zu dem Körper ifE herb, fauer, füß, bitter und Hige: diefe Qualitäten find zufammen verfrodnet und machen ben Körper oder Stod,

Das große Geheimnif des Seiftes,

Diefe Qualitäten find nun in dem Körper vermifcht als wären fie alle nur Eine Qualität, und quillet doch jede Qualität in ihrer eignen Straft und gehet aus. ine jede Dunlität gehet aus fic felber in die andern und veget die andern, das it, fie inftziret die andern: davon befommen die andern Qualitäten den Millen diefer, das ift, fie approbiren diefer Qualität Schärfe und Geift, was in ihr ift, und vermifchen fich immer,

Nun zeucht die herbe Qualität mit ber fauern immer bie andern Qualitäten zufammen, und faffet und hält den Körper und