Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel

— 293 —

damen und i; erſt war die Vorbereitung, dann die heilige Communion.

Die Herzogin von Württemberg kam, um von mir Abſchied zu nehmen, ſie geht nah Prag zurü>; der Herzog von Cobuxg hat den ſ<hwaxzen Adler bekommen und geht wieder nah Riga. Brief von Wittgenſtein, der in Homburg iſt.

29. Mäxz.

Erſter Oſterfeiertag. Wir gingen in die Kirche bei einer ganz entſeßlihen Kälte. Es kamen einige Bataillone hier dur, die neu formirt worden ſind, und wir gingen, ſie einſchiffen zu ſehen; ſie gehen zu Waſſer zur Armee.

Graf Chazot ſagt, der Kaiſer käme in einigen Tagen, aber der König will es durchaus nicht glauben. Durch einen Feldjäger hatte ih einen Brief von meiner Tochter, ſie iſt noh immer mit ihrem treuen Freund, dem Fürſt-Biſchof von Breslau, Hohenlohe, bald in Fohannisberg, bald in Freienwalde, wo fie billiger leben können, als dort in dem großen Schloß. Sollte der Kaiſer kommen, ſo werden die Moltke und ih ihm unſexe Wohnung geben.

81, März.

Die Majeſtäten ſahen die neu formirten Truppen einſchiffen, die nah Danzig geſchi>t werden.

Der Kaiſer kommt wixrklih den 2., ih ziehe aus, um ihm das Haus zu überlaſſen, wo ih wohne. Abends bei

der Soltikoff. 1. April.

Der König reiſte nah Polangen, jenſeits dex Grenze, dem Kaiſer entgegen. Gegen 5 Uhr kam er zurü>, ex hatte den Kaiſer ſchon in Polangen gefunden, und dieſer kommt morgen hierher. Die Moltke und ih zogen aus.