Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel

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Tiſche, die alle von hier aus nah Petersburg weitex gehen. Abends wie immer in Tauerlaken im Freien ſoupirt und unter den Bäumen bis ſpät ſpazieren gegangen. 20. Juli. Auch Wilſon nahm Abſchied. Zu Tiſche viele Offiziere der ruſſiſchen Regimenter, welche hier dur<hmarſchixen oder übernachten und morgen weiter gehen; Abends wurde ein wenig auf dem Waſſer gefahren. i 21. Juli. Wundervolles Wetter; es iſſt hier im Sommer faſt heißer als in Berlin und die Umgegend iſt re<ht hübſch. Die ruſſiſchen Regimenter Paulowsky und Popolsky marſchirten dur die Stadt und defilirten vorher bei dem Hauſe des Königs vorbei. Wir fuhren mit den Prinzen und den ruſſiſchen Generälen na<h Althof; der Garten i} wunderhübſ<h; der König gab dort eine große Collation für die Offiziere. Das Alles i nur deshalb ſo ſchre>li< traurig, weil der Zwe> dieſer Waffenverbrüderung nicht erreicht worden iſt, ſondern nux das Gegentheil deſſelben, Schmach und Verachtung! Abends ſoupixten wix vor der Thüre. 22. Juli. Noch immer Ruſſen zur Tafel; das Wetter iſ fehr ſhön; es wurde im Freien, im Garten des Zuckerbäckers gegeſſen. 23. Juli. Die Majeſtäten waren den ganzen Morgen bei mir, ziemlich viel Menſchen kamen und gingen, auh Jackſon, der mir Briefe aus Berlin brachte. Jm Garten dinixt. Die Königin hat die Gnade gehabt, eine Markiſe vox meiner Thüre machen zu laſſen, ſo daß i< im Freien ſißen kann,