Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Von HauptleutkenndKricgKvolck/ Wic der Keiſerin Türckey juſtitiambheltondnachdem gchaltenem Rahtſchlag vber die vrtheilt / ivelche ctivas

tódtlichs verivir>é vnd begangen __ ‘haben:

SÉ Cap. XXX. | | Lü iſteinalte gewonheit/wirdt auch nochalſo crhalten/daßder Túrckiſche

Keiſer /wanner audiens gegeben vnd zuraht geſeſſen /cinemjedenſeinct' Capitanictleße ‘cin Kleid vonGäldenem ſtück preſentirn vndſchencken / einem vonroterfarb/dem andern vongrüner/demdritten oongelber farb /2c. vndſo fortati. A R TNG IWannaber villeicht einer ſeiner Capitanien /derjrgendts einer miſſethatoder vntreuwbeſchuldigt / vnd derhalbenbeyjm/dem Türkiſchen Keiſer / berüchtigetvndangegebenwere/alſs' daß er dadurchden Kop} verwircket hette/dem leßtereinſchwars Sammetkleidgeben/vndjm gleich wie denandern daſſelbige anziehen /der geſtalt / daß cin jeder auß den andern leichtlich abnemmenkan/daßderjenigedemdas ſchwarke kleidt preſentiert worden / oñeinige Gnadſterben muß: Wann ſienungeſſenhaben/erlaubtjnen der Túrckallſamptwiderumb abzuzichen / gehen alſoaußdem Sal / Aber den / ſodas ſchwarze Kleidt anhat gezogen / behalten die Diener. neden allenandern Vbelthätern dicnichtim Raht geſeſſen / vudder Türck obſie gleichein ſolch fleidé nichtanhaben/fordern leßt. Vndwanneiner diſer geſtaltbehalten wirt / hilft es nichts/ob gleich derhöóchſien Baſciaciner/oderwerder were/den Türckenſeinethalbenvmb Gnadbitten vndanſuchenwürde. Ja /daciner ſich ſolches vndernemmen/ ſtündejmdie gefahr darauff/daß er gleicher geſtaltwic der Vhelthätcrhingerichtwürde. Wannnundas Volk alleſampt verlauffen/ leßtder Königetlichejunge Geſellenfordern / mit Namen Gelleth, weſchedienerder Juſtitien/ ond gleich wiebey ons die Hencker vnd ſcharffrichter ſeynd/leßt den gefangen herfürkommen/ ondnach erinnerungſciner vbertrettung ond miſſcthat /jmin ſeiner gegenwertigkeit / on einige weitere entſchuldigung / ſcinrechtthun /Jſterein Waſca/ oder ſonſt ein anſchenliche Perſon/ henckt ond würgtmanjfnaneiner ſchwarzen Seidenenbinden / vndals dann wann er erwürgt/ vndtodetiſt /ſchickt manjnauff einem Pferde / mit ſchwarßem thuch bedecké zuhauß- Aber che danndie Dienermitdein Pferdtandas Hauß fommen/{chickt man fürhin cinen Guardian mit einem ſchwarsen ſtecken / vngefchrlich fünf ſpann lang / an welchem ſtecken forn ein ſchwar6 thuch angebunden /das ſteckt er ober das Thordeßgerechtfertigten / auſ das wann es die Diener ſehen /ſicjmalle entgegen fommen/ vnd annemmen. Bund ſolchen Todtlegt man den groſſen IGaſcen ondandernanſchenlichen Perſonenan / Aber denen ſo geringes Standts/ſchlecht man den Kopff ab /tregtſicauſſerdem Schloſſz/vndlegtſieauff cine Tapeten/allda mögendie jeniz ge/ſo ſichjrerwöllen annemmen/ſichinweg tragen/vadbegraben laſſen. :

Von den Ambaſtiatorn-Legaten-Geſandten der Chri-

fien /Moren/ Tartern / oder andern Heidniſchén Ksnigen/Herrn/vnd Stetten/diezudem Türken abgefertiget werden.

Cap. XXXI. Gdor etivacin Ambaſtiator / Legat oder geſandter / von den Chriſilichen

Potentaten/oder Moren / oder andern Vólckern/zudem Türcken abgefertiget/leßt ex

— ſich angeben / vnd allwegen zehen tagreiß von Conſtantinopel / heer daſclbſi/ oder wo ſonſtder Türckiſt /anfompt/ erſtlichſcine anfunfftdem Keiſer vermelden. BVnd wannes dem Türken gefellt / daß der Legatſolfür jm erſcheinen / wirtjm widerumbangezeigt / er ſolle ſeines gefallens fürterziehen /Vudder Keiſer ſchickéſm cinen ſeiner Capitanicn mit ctlichem Kriegss volck'entgegen/derſnannimpt/befilcht vnd gidtjm ſo vilzchrung/daß erden Ambaſiiator mitſcis pen