Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

5 L : Der fünffte Theil, $9

Alsdiß Selim geſehen /Hater das Geſchüs eylendesandem Vferdeß Waſſerönacheinanderſtellen / vndindie Feinderichten laſſen/welche auff der andern ſeitenwaren/ Vnd auff daß ſicesnichtſehen möchten /ordenterein Volck fürdas Geſchüs / mitder coſung/wann das Ges * ſchüs alleſampt gericht ond geladen / ſolt manLermen blaſcn/vnd alsbald ſich das Volck/ſo für dem Geſchäüs ſtände / voneinandertheilen / vnddas Geſchüg in die Feindtabgehen laſſen: Wie ſienunangezünde / ſindviel Stück zerſprungen / hat cins das ander geſtoſſen / vnd if cin merc>licher hauff Volcks /auch von deß Türcken Kriegsvolck ſelbſi/dadurch beſchedigetworden/ſcyn viel Pferd ond Maulthier vou dem Rumor vnd vngeſtüm/ mit denen ſo drauf geſeſſen / ins Waſſer geſprungen/vnd erſoffen. |

Die Sophianer/welche von dem Geſchüsk hartbeſchediget / ſind auff dic andern ſeiten deß Gebirgs gerückt/vnd manwolte es darfür halten/es weren biß in die zwen6ig tauſend Sophianer dißmals bliben / pnd erſchoſſen worden. Wieſic nunalſo hinderrucks gezogen /hatder Selim vber das Waſſer mitalle ſcinem Kriegsvolck geſest/vndiſtnach dem Gebirg/darinn die Sophis aner ſich gelágert / gerückt / allda hatten ſich die Sophianex in ſa / oder Geſchwader/ eyngetheile / hielten hartin einander: Wie ſie nun geſehen daß die Dürcken auff ſie getrungen/ ſind ſie fro worden / haben ſic hart angefallen / vndiſt auff beyden theilenvil Volcks erlegt / vnd bliben. Esfiel aber die Nacht miteyn/welchesden Sophianern ſchr zufrommen fam / datines jnen niche müglich das ſie ſich wider cinen ſolchen groſſen gewaltder Tüärcken lenger hettenkóöns nenauff halten / flohen derhalbenbey dex Nachtalle nach dem Gebirge. Die Türcken/dieweil die Nacht eyngefallen/kondten nicht folgen/wie ſie ivolgern geihon/ondin willenswaren/bliben alldaliegen/Alsſie hun vonder Nacht vbereylet/nimptjmder groſſe Turck Selim für/exwolte alleſcin Fußvolck mitdem Geſchüshinderſich verlaſſen/vndallein mitdem Reiſigen Zeugauff die Feinde ſtreiffen/vndalſo die Statt Tauris onverſehenerweiß vberraſchenvnd eynnemmen/ che dann ſic erführen daß der Sophigeſchlagen- ' Ñ

Hiergegen ordentendie Sophianer /welchejrer Schansſchrwolin achtunghatten/zehen éauſend Mann /ſo vorigen tag friſch ankommen waren / daß ſie auff den Türcken zögen / Bud wann ſic von den Tärcken würden angriffen / ſolten ſie die fluchtnemmen / als ob ſie geſchlageu/ die andern aber allcſampt/welcher noch vngefchrlich zwensig tauſend waren / ſolten hinder den Türckenherwüſchen / jnalſo zwiſchen ſich faſſen/wolten ſie ſonder zweifel etwas außrichten / vnd jmabbrechen. '

Auff den künffeigen Morgen wie Selim ſihet /daß die Feind nochin dernäße /gedachter ſic hettender Nachthalben nicht können weiter fliehen / vund weren nun geſi chlagen/zcuchtjnen mit vilem Volck onder Augen / ſic aber gaben bald jrex vereinigung nach die Flucht /Vund die Tärcken /welche ſich diſes betrugs nicht verſahen / ſind in derfolge nach gehencktbiß mittenauff dentag / vnd anein fleines Waſſer fommen: Dieweilſic aber etwas matt ond müde geweſen/ haben ſie ſich an demſelbigen Waſſer gelägert / vnd Maalzeit gehalten. Vnd nach gehaltenex Malzeit /wiewol es müh haben wolte / vermeinten ſie die fünfftige Nacht heimlich zu Tauris eynzufallen/verlieſſendas müde Volckhinderſich mitjren Schäßen ond Plunder/hiengenden Sophianerninder flucht nach:

Aber als ſiean die Statt/vngefehrlich zwo ſtundin der Nache/Fommen /Fomptdemgroſs ſen Türckencine Poſt / zeigtan/daßdie Sophiancralle ſcin Fußvolck / daßer hinderſich verlaſs ſcn/erlegt vnd geſchlagen hetten /das Geſchüß erobert/vnd werenin vollem NachzughinderjmWie das der groſſe Türck höret / gedachter an ſeinen groſſen Schas / dener hinderſich verlaſſen haré /wendt ſich eylendeswiderzurück / vnddie Sophianer/welche vorhin geflohen/wenden ſich auch / vnd ſchen dasjr Volkim Nachzugiſt. Das Volck ſo beydem Schaßam Waſſerblies ben/wie ſieder Sophianerjnnen worden / ſind ſicauffgebrochen vnd daxvon gerennt. Die beys de Hauffenhielten gegen einander/theten auff beydenſciten viel ſchaden/ Der Selim war vbel¿u friden/wie er ſahedaßjn die Feinde alſo liſtig vmbfangen / vnd zwiſchen eynbrachthatten/ſindſo hart ond hißigauff cinander geſtoſſen / das ſicalle Fehnlein deß Türken nider geworffen: Wie dißdie Türken geſchen / haben ſie die fluchtſcytswähres genommen /dann ſonſtenwarjnenniche müäglich zu flichen. i :

Der groſſe Turk Selim /alser auch geſchen / daßalle ſein Volck in der flucht geweſen/ vndalle Fehnleinnidergelegt/hat gleicher geſtalt/zu errettungſcines Leibs/ die flucht gebèmüſſen/ Zſtalſoauff cinemrüſchen hurtigen Läufer hincyn biß in Amaſiam foien/vnd ſich in Natolia auffgehalten / biß ſo langer daswenig Volck/ſojm vbrig bliben / wider zuſammen bracht as Z

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