Über den Geist des Zeitalters und die Gewalt der öffentlichen Meinung

Englaud fürchtet Rußland als Rival zur See und der Wiener Hof zu Lande; Aller Intereſſe durchkreuzt ſich alſo, und eine vorübergehende Vereinigung dieſer Mächte wird die übrigen antreiben ſi enger zuſammenzuſchließen, um dem übermächtigen ruſſiſchen Reiche zu widerſtehen, welches ſich in die Angelegenheiten aller Länder gebieteriſch miſcht; in dem einen den Regenten zwingt eine häusliche Verbindung aufzugeben oder eine andere einzugehen, und in dem andern einer Fürſten - Republik drohend rathen läßt, einen Krieg fortzuſeen, der ſie am Ende in-den Abgrund ſtürzen würde.

Doch ſo war und ſo handelte Rußland, als . Catharina annoch lebte, als ſie noch allen Reichen und Nationen gebot und von ihrem unzugänglichen Norden aus, ihnen Geſeße vorſchrieb, Die Scene hat ſich verändert: ihr würdiger Nachfolger erklärt öffentlich, daß er die ſtillen Künſte desFriedens dem ſchimmernden aber immer verderbe lichen Glanze der Kriege vorziehen werde.

Welche {one Rolle könnte Rußland übernehs men, wenn es dieſen Grundſäßen folgte! Unzugänglich für jede andere Macht hat es nie cinen Krieg zu fürchten als den es ſelbſt will. Und was rum ſollte Rußland Kriege wollen? Eroberungen

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