Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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auf Reiſen im Auslande iſt — mehr in ſeinem herrlichen ſ{<loßartigen Anſize in Skutari aufhält, als in der ebenſo prachtvollen und „modern“ eingerichtetew oberhirtlihen Reſidenz zu Droſchi. I< ſah den „Abt der Mirditen“ zum erſtenmale in Skiftäti, mit reichem Gefolge die Stadt durhwandelnd — eine imponierende Geſtalt, ein e<ter Mirdite in den Fünfzigerjahren, ſelbſtbewußt und durch= duungen vom Gewichte ſeiner Perſönlichkeit und ſeines Einfluſſes.

Um die Seelſorge in Albanien haben ſih die Fr a n3is8kfaner außerordentlih verdient gemaht, die im Lande fünf apoſtoliſche Präfekturen unterhalten, deren jeder eine Anzahl von Klöſtern unterſteht. Von dieſen „Klöſter“ ſind beſonders erwähnenswert jene von Sfkutari, Troſchani, Kaſtrati, Hotti, Gruda, Triepſchi, Selze, Vukali, Pulati, Schoſhi, Planti, Nikaj, Aranza, Kiri, Duſchmani und Selje. Von dieſen „Klöſtern“, die eigent=lih nur Pfarreien ſind, ſind aber nur zwei oder drei mit irgend einem Grundvermögen dotiert. Faſt alle ſind ſie nur mit einem Prieſter beſetzt, der unter den größtent Ent= behrungen ſeine unſagbar beſchwerliche Miſſion erfüllt, die Bergbewohner zu paſtorieren. Faſt die geſamte Seelſorge in Nordalbanien iſt Miſſionären und unter dieſen meiſt Ordensl[euten übertragen. Bei Hahn findet ſi<h in den „Albaneſiſchen Studien“ ein ſo anſchauliches Bild der Wirkſamkeit dieſer opferfreudigen Prieſter, daß ih mi< niht enthalte kann, es im Wortlaute hier anzuführen. „Die Entbehrungen“, ſ{hreibt Hahn, „mit welhen die Miſſionäre in dieſen ebenſo wilden als armen Gegenden * zu fämpfen haben, gehen niht ſelten bis zum Mangel des täglihen Brotes, denn in harten Jahren müſſen ſie wörtlih Hunger leiden, weil ſie niht ſatt zu eſſen haben. Der Dienſt in dieſen Miſſionen iſt freiwillig, und denno< verbringen viele Brüder ihre halbe, ja ihre ganze Lebenszeit in demſelben. Wer das ſtille anſpru<hsloſe Wirken

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