Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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es, die einzelnen albaneſiſ>en Parteien einigermaßen zu vereinigen; blutig loderte der Aufſtand dur<h das Land: in kurzer Zeit war Albanien von den Türken geſäubert. Eine Verſammlung albaneſiſcher Häuptlinge zu Leſch (Alleſſio) ernannte ihn zum Nationalfeldherrn und gelobte, ihn mit Gut und Blut und mit jährli<h 200.000 venetianiſchen Dukaten zu unterſtüßen. Im Juni 1444 ſ<lug er mit nur 17.000 Mann 40.000 der beſten Reiter des Sultans in die Flucht; die Augen ganz Europas | richteten ſih na<h dem Hofe von Kroja und allerorten ent= flammte neuerdings der {hon ſehr geſunkene Mut zum Kampfe gegen den Halbmond. Jahrelang wogten am Balkan die erbittertſten Kämpfe. Der Sultan ſandte ſeine beſten Truppe? gegen Skanderbeg, aber Albanien blieb frei. 14 ſ<loß Skanderbeg einen Vertrag mit Venedig, |_ wurde in die Liſte der Nobili aufgenommen und zum Dberbefehl3haber aller Beſizungen in Albanien und Illyrien ernannt. Im Mai 1449 zog Murad Il. mit 150.000 _ Mann gegen Skanderbeg, dex ſich ihm mit 10.000 ſeiner beſten Krieger entgegenſtellte}“dem es gelang, auh dieſen Anſturm abzuſhlagen: Skanderbeg galt als der größte | Feldherr des Jahrhunderts ! Murad IL. ſtarb am 5. Fe- è bruar 1451 zu Adrianopel, beſiegt, verdroſſen, lebensmüde. Lange Jahre aber erfreute ſich Albanien verhält= | ni8mäßiger Ruhe. j Mohammed I1., Murads Sohn, war niht weniger* h kriegeriſh als Tein Vater. Er eroberte Konſtantinopel, ell ſ<hmetterte das byzantiniſche R Reich urtò machte Serbien zu | einer türkiſhen Provinz. Die Heere des Sultans drohten das Abendland zu überſhwemmen. Die Heldengeſtalt des Papſtes Pius IT. ſtand faſt allein, da ſie zur Rettung aller | Kultur zum Kreuzzuge rief. Und als die Not am höchſten / ſchie, da gedahte Pius Il. | Skanderbeg zum König von Albanien zit ernennen und ihm die! Leitung des Kreuzheeres zu übertragen; er ſelber. Î