Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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Diejes war nothwendig zu der thieriihen Selbjterhaltung. Der Menjh, der dem Körper nad Thier, und feiner unjterblihen Seele nad) Geift ift, hat daher ein doppeltes Dermögen zu empfinden, nämlih: das Dermögen der Empfindung thie: tiihen Dergnügens und Schmerzes; und das Dermögen der Empfindung des Seelenvergnügens und Seelenjhmerzes, welches lehtere man allgemeiner, um es von dem förperlichen zu unterjheiden, Gefühl nennt.

Gefühl ift derjenige Zuftand, vermög welchem die Seele ent: weder in Seelenjhmerz oder Seelenvergnügen gejeht wird: und

Empfindung ift der Suftand, vermög weldhem der Rörperinden Zuftand des £örperlichen Dergnügens oder Schmerzes gejeht wird.

Empfindung und Gefühl können jih im Menjden oft ver: einen, und der Übergang von förperlihen Empfindungen ins Seelengefühl gejhieht oft. Beljpiele hievon geben die janjtern Stimmungen, als: £iebe, Steundjhaft ıc.

Das Seelengefühl geht aud oft in £örperlihye Empfindungen über, wie wir die Beijpiele an Melandoliihen und Derliebten haben, bei weldhen der Zuftand des Seelengefühls die Urjadhe des 3ujtandes jhmerzhafter Lörperliher Empfindungen wird.

Rörperlihe Empfindungen fönnen bei jhwadhen Seelen das Seelengefühl überwiegen; wie bei ftarfen Seelen das Seelengefühl die Lörperlihe Empfindung überwiegt.

So ift der Tugendhafte im Unglüde Fark, im Schmerze geduldig, jtandhaft im Tode.

Jeder Menjc ftrebt nad) Dergnügen; nur unterjceiden jid) die Menjchen darinn, daß einige das wahre Dergnügen, und andere das faljhe juchen.

Das wahre Vergnügen befteht im richtigen Seelengefühle ; das faljhe in bloßen jinnlihen Empfindungen.

Der Ihiermenjh ftrebt aljo bloß nad) den jinnliden: der Seiftmenih nad erhabenern Seelengefühlen.

Derjtand führt uns zum Seelengefühl und zur Erkenntniß; jo lange das mangelt, hangen wir immer am Sinnliden; ein Menjh mehr, der andere weniger:

Die Zrhaltung unjers Körpers jelbft fordert den mäßigen Genuß jinnliher Dergnügungen; allein der Genuß diejes Der; anligens joll nad) ber Rihtjehnur der Dernunft und der Religion gerichtet jeyn.