Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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Plane, neue Gejehe, neue moralijhe Dorjeriften maden die Menschheit nicht glüdlicher, wenn fie nit von guten NMenjhen getragen werden.

Die Glücjeligkeit der Menjhheit bejteht in der Ausübung des Guten und Wahren, und nicht in der bloßen Renntniß. Und doch beftreben jih jo viele philojophijhe Sekten, den Menjhen nur das Gute fennen zu lehren, und es nidt in Ausübung zu bringen.

Die hriftlihe Religion giebt uns die jhönften Srundjähe der reinften Moralität und erhabenjten Philojophie. Wir haben gar nit nothwendig, neue Plane zu Dervollfommnung und Bejjerung des Menjhengefhledts zu entwerfen: unjere de: ihäftigung joll nur die jepn, das, was Chriftus uns lehrte niht durdy Bücher, jondern eigene Handlungen lehrte, in Aus{bung zu bringen, über dieß fann nichts herrlihers mehr gejagt, nihts herrlidiers erjunden werden.

Die große Lehre der menjdlicyen Slüdjeligkeit lehrte er im offenen Tempel der Natur; jedem war der Zutritt vergönnt, niemand hatte ein ausjdließendes Redt; jein Beijpiel war thätige Liebe, Sanftmuth jein Sebenswandel; Güte jeine Handlungen. £r geizte nicht nad) eitlen Chren; er lehrte Mäßigung, fille Zufriedenheit und Demuth. Zr wußte den Gefallenen zu ihonen, dem Seinde zu verzeihen, den Irrenden zurecht zu weijen.

Seine Jünger zeichneten jih aus durh Wohlthun, nicht durch vielfärbigte Bänder, oder jpmbolijche Zeihen. Sie trugen feine unverftändlihe Charaktere auf ihrem Bujen gezeichnet. Der Grad der Menjhenliebe verfündigte den Grad der Höhe, zu der jih der Schüler Jhwang, und ähnlicher feinem Meijter wurde.

Die Jünger des wahren Lehrmeifters der menjdlihen Slüd:jeligfeit finden jid) überall; die thätige Liebe madt jie einander fennbar: ihre Arbeit befteht in der Liebe gegen Gott und ihren Nähten. Die Umbildung ihres Herzens Ijt Ihre Bejhäftigung, e3 zu verjhönern, es zum Tempel der Gottheit zu maden ift ihre Arbeit.

Dieje höhfte Würde der Menjhheit, dieje edeljte aller Beftimmungen ift die Beftimmung des Chriften. —

Ich rufe ihn auf; wo ift der Philojoph, der mir eine edlere Seftimmung geben fann! —