Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

152 i Der Condéer.

Können nicht in jedem Augenbli> die Häſcher hieher fommen, die er auf mich geheßt hat? Sie mögen kommen, das wäre dann das Ende vollſtändig. J< würde mi< ergeben, nicht ihnen, aber dem Schiäſal, dem Tod. Meine geladenen Waffen hängen dort über meinem Bett mir zur Hand.“

Da ſie hierauf ſ<hwieg und no< immer ſi nicht rührte, ſah er ſie ſ<hmerzli<h an und ſagte: „Toni, es iſt wie mit dem Schinderhannes, als ex vor dem Gang na< dem Schaffot Abſchied nahm von ſeinem geliebten Weib. Sie verzieh ihm, ſie weinte um thn.“

„JG nicht,“ ſchallte es ihm vernichtend entgegen.

„Du nicht? Du verabſcheuſt mich?“

Sie neigte etwas ihr Haupt zur Bejahung.

„Es iſt,“ ſehte ſie ſtreng hinzu, „wie eine tiefe, weite Kluft, die ſi< plößli<h aufgethan zwiſhen mix und Dix und die Du ſo lange verhüllt hatteſt. Jh weiß niht, ob i< mit hineingeriſſen werde; aber Du wirſt hineinſtürzen, wie Du es verdienſt.“

„Weib!“ hob ex die Hände auf und erſchüttert betrahtete ex ſie. „Haſt Du Dein Herz verloren ?“

„Du haſt es erſ<lagen.“

„Haſt Du keine Barmherzigkeit ?“

_„Erbarmungslos haſt Du gegen mich gehandelt.“

„Jn dieſer leßten Stunde, Toni? Und Du biſt doh mein Weib ?“

„Jh war es, ein {mähli< betrogenes.“

„Und alle meine Liebe läßt kein Erbarmen für mid bei Dix entſtehen, der einzigen Menſchenkreatur auf Erden,