Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

222 Eine Tragödie auf hoher See,

man<? Einem von ihnen rann verſtohlen eine Thräne über die wettergebräunte Wange in den Bart, r

Dann geht es an die Arbeit, Es gilt das De zu ſäubern und das Schlachtfeld von Verwundeten und Todten zu räumen. Zwei der Kaper waren völlig leblos. Man gibt ihnen ein Grab in den Wellen. Darauf erinnern ſich die Brüder, daß einer der Feinde verwundet nach dem Roof gekrochen und bis jeht ganz vergeſſen worden iſt. Man eilt hinab und findet den Seeräuber nicht nur lebend, ſondern au ſo kräftig, daß ex ſi< no< zur Wehr ſeßt. Das iſt ſein Verderben, denn nunmehr bemächtigen fi<h die Matroſen ſeiner und werfen ihn ohne Weiteres über Bord. Ein vierter gibt ebenfalls no< Lebenszeichen von ſich, verſcheidet aber gegen elf Uhr Nachts. Auch ſein Leich= nam wird in's Meer hinabgeſenkt. Ein fünfter dagegen litt no< volle zwei Tage. Dann ſtarb au er, und ſein Leichnam folgte denen ſeiner Genoſſen in das naſſe Grab. Die beiden Ueberlebenden hielt man in feſtem Gewahrſam, bis das Schiff ſpäter in Gothenburg anlangte, wo ſie ge= fangen abgeliefert wurden.

Nachdem Alles wieder auf der „Elfriede“ im alten, regelmäßigen Geleiſe war, ſu<hten die Gebrüder Brandt den Zuſammenhang der Dinge zu erforſchen. Es handelte fich zunächſt darum, zu ermitteln, wie die Piraten auf jene Brigg gerathen waren, die zweifellos eine engliſche war, Und es. befand ſi< eine Perſon auf der „Elfriede“, welche dieſes Räthſel zu löſen im Stande war; es war jener zwölfjährige Knabe, wel<hen Kapitän Brandt mit den Räubern von der „Favorite“ herübergebraht hatte,