Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

102 Der Talisman des Weibes,

ex niht völlig traute. „Alles? Hat Fhr Herr Vater Kenntniß von dieſer Sache genommen ?“ „Wozu dieſe Frage?“ fuhr der Graf auf. „Sie werden die Familienſtatuten nicht ſo ohne Wei= teres umgehen können, meine i<,“ verſeßte Dreyſing ruhig. „Wäre ih jet Hans Meiſchi>,“ lachte Freiberg mit “ ſ<merzlihem Spott, „ſo würde i<h dieſen Eingriff in meine Naturrechte mit ſchneidiger Waffe abwehren, ſo aber gebe ih Jhnen die Verſicherung, daß in dem Augen= bli>, wo Jrmengard ſi<h an mein Herz lehnen will, alle äußeren Schwierigkeiten wie Spreu zerſtieben werden. Meine Vexrpſlichtungen dieſer Frau gegenüber wiegen ſchwerer als alle angeborenen Rechte !“

„Ah, gut ſo,“ ni>te Dreyſing, ihn voll Jutereſſe bez -

trachtend. „Das war wie ein rechter Mann geſprochen ! Jebt heißt es nur, den troßigen Flüchtling einfangen. Jh ſtelle mi<h Ihnen zux Verfügung. Nachdem ih in der halben bekannten Welt Umſchau gehalten, beabſichtige ih, den Reſt meines Lebens Hier zuzubringen. Was haben Sie heute Abend vor?“

„Nichis!“ ſagte Freiberg zerſtreut.

„Sh auh niht. Es wird ſ{hwül hier, gehen wir.“

„Wohin?“

„Aufs Gerathewohl vorläufig.“

„Was “ fragte der junge Mann, ſi gleichfalls erhebend, „iſt aus dem Mädchen geworden, welches damals bei Meiſchi>s lebte?“

„Weiß ih niht! Sie wax mix immer unſympathiſch, ſelbſt als barmherzige Samariterin. Hätten Sie dagegen

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