Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

RS rin 4

Novelle von L. Haidheim. 125

fein würdeſt, wenn nicht dies verwünſchte Geld wäre, dieſer Mammon, dex uns Beiden gar nicht nöthig iſt, wenn ix nur treu zuſammen halten, das iſt gewiß.“

„Jh bitte Dich, Georg, ſprich nicht fo lebhaft, bedenke doch, daß die Leute aufmerkſam werden müſſen. Was meine Mutter Dix geſagt hat, das meinen wir ſo, und glaube mix, 2 es Dich tröſten kann, mix thut das Herz auch weh.“

„D Clſe! Elſe! Gott ſegne Dich für das gute Wort !“

„Aber Georg,“ ſprach ſie halblaut weiter, „wer fo arm iſt wie ih, dex hat nicht ſo ſehr ſein Herz zu fragen, wie ſeine Vernunft, wenn ex nicht auf ſ{<limme Wege geralhen foll!“

„Die Weisheit Deiner Mutter! Sie war auch nicht reih und hat einen armen Landpaſtor geheirathet.“

„Aber ſie trat niht trennend und feindſelig zwiſchen eine Familie hinein, Georg. Jh will nicht die Urſache ſein, daß Deine Eltern mit Dix in Unfxieden gerathen.“

„Du ſprichſt, als ob Du einen Stein an der Stelle des Herzens trügeſt !“

„Nein, Georg, aber mache es mix nicht ſ{<werer, als es ſo ſchon iſt. J< muß „nein!“ ſagen; Unmögliches fanuſt Du auh nicht extroßen, Gott gebe, daß ih um Deiner Unvorſichtigkeit willen niht Aerger und Verdruß bekomme.“

„Was Du ſüx ein verſtändiges Mädchen biſt!“ höhnte ex. Ex ivax ein hübſcher, ſchlanker Menſch, ſeine Leiden= ſchaft machte ihn noh ſchöner, ſie ſah es im Schein dex Straßenlaternen.

„SG bin arm, Georg, und habe uihts als meinen guten Nuf! Verſuche es nicht wieder, mi<h zu begleiten.“