Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Von H. Marſchall. 187

Stuarts na< London vorzurü>en und ſie ſehs Wochen lang auf dieſem Eroberungsmarſ< von Georgs Truppen niht aufgehalten werden konnten, ſo fand Bolingbroke ſogar die Genugthuung, während dieſes Zeitraumes als Staatsſefretär Jakobs wirkli<h über Land und Leute zu regieren. Bei Culloden war aber das Abenteuer zu Ende. « Die Zatobiten wurden hier geſchlagen und in alle Winde verſprengt; ihr König irrte als Flüchtling in den ſchotz tiſchen Gebirgen umher, bis ex auf ein franzöſiſches Schiff gebracht werden fonnte. Bolingbroke war vorher ſchon wieder nah Paris geeilt. Dort traf ‘er mit Fakob zu= ſammen, dex ihn nach den erſten heuchleriſhen Freundz lichkeiten wie einen Verräther mit Vorwürfen bedachte, ſo daß Bolingbroke daraus geſchi>t Veranlaſſung nahm, den mit Undank und Schimpf Belohnten zu ſpielen und ein- für allez mal ſi von dem Stuartfkönig loszuſagen. Dies war ſeine zweite große Niederlage und viel unrühmlicher, als die erſte. Dex Glanz des Namens Bolingbroke war ſchnell getrübt worden und unter Flecfen verxſhwand ex nun vollends. Aber der freſſende Chrgeiz dieſes Mannes ließ es nicht zu, daß er ſih nach ſolchen Demüthigungen aus dem bffent= lichen Leben zurü>zog. Ex konnte es vielmehr über ſich gewinnen, bei König Georg, den er um ſeinen Thron hatte bringen wollen, als Reuiger um Gnade zu bitten, und zwar noch in derſelben Zeit, da viele der armen verführten Schotten als Rebellen dem Henkerbeil oder dem Galgen verfielen. Und währte es auh noch Jahre ſang, ehe Bolingbroke das über ihn verhängte Urtheil aufgehoben ſah, ſo wußte er es mit Beſtehungen doh- endlich