Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Roman von Georg Hartwig. 79

in Verzweiflung und Bitterkeit von mix hinwegeilt, fo wird es Dein Name ſein, Hans Meiſchi>, welcher mich gleichgiltig über dies Opfer lächeln lehrt — Schwur gegen Schwur! Verrath gegen Verrath!“

Sie athmete wie von einer exſti>enden Laſt befreit auf. Ein neues Ziel war geſte>, und Jrmengard's hartes, entſtelltes Lächeln bewies, daß ſiz es mit Aufwendung aller Scelenfträfte verfolgen und elend daran zu Grunde gehen werde. Entſchloſſen trat ſie zum Toilettentiſh, tauchte ihx Spißentuh in das Waſſerbe>en und preßte die feuchte Kälte gegen die brennenden Lider. Abermals empfand ſie jenes einſchneidende Fröſteln in den Schläfen, welches ſich jezt bis in die Augenhöhlen hineinzog.

Eine tiefe Mattigkeit und Sehnſucht nah Ruhe Üüber= fam ſie plöglih. Sie ſuchte ihr Lager auf. Das Licht verlöſchte. Durch die unverhüllt gebliebenen Scheiben warf der Mond ein geiſterhaftes Dämmern in das ſtille Gemach und über das ſ{hlummernde Weib die ganze lange Winternacht hindur<.

Jrmengard ſ{lummerte noh, als der junge Tag am Horizont auſſtieg und mit glanzloſen Augen neugierig our<h das Fenſter ſchaute; ſie ſ{lummerte no<, als die erſten Sonnenſtrahlen ihre heiß gerötheten Wangen trafen.

Suſanne trat vorſichtig ein. Das leiſe Geräuſch er= wed>te die junge Frau. Sie richtete ſi<h exſhro>en auf und griff na< den Streichhölzern.

„Sh wollte nux guten Morgen wünſchen ,“ ſagte das Mädchen, die ſ{<laftxunkene Bewegung exrathend.