Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

=) E — 11D | PG RABP

Der Talisman des Weibes,

Roman

von Georg Sartwig.

(Forlſehung.) (Nachdru> verboten.)

Ohne Auſhören ſchritt Jrmengard hin und wieder im Zimmer, vox ſi<h hin murmelnd, vox ſich hin lächelnd mit einer Vitterkeit, wie ſie nux gekränkter Stolz eingibt, trauernde Liebe niemals. Das Cine exkannte ſie klar: ihr Herz fühlte keine Wunde und ihr Verhältniß zu Freiberg war nux die na<ſ<leppende Kette einex dankbaren Freund= ſchaft geweſen. Aber der Hauptfehler in Jrmengard's Seele, der ungezügelte Stolz, bereitete ihr unerträgliche Qualen und ließ ſie jenen Augenbli> verwünſchen, wo dex Graf zuerſt zu ihren Füßen geſeufzt. Daß er es gewagt hatte, ihr im Sinnenrauſche zu nahen und ſie es nicht exfannte, ihn nicht von ſich wies, o, wie weh that ihr jeht dieſer Mangel an Menſchenkenntniß! Dabei flogen ihr längſt vergeſſen geglaubte Worte dur< den Kopf, welche ſie einſt zittern gemacht vox Ungeduld und Mißbehagen, Meiſchik hatte dieſe Worte bei jenem unſeligen Mittagsmahl geſprochen : „Daß ſich zwei Menſchen glü>li<h machen, dazu gehört mehr