Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

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ixägex, ſhwer mit einem Bund Holz beladen, deſſelben Weges kam. Sofort ſhite ſih der Herzog von Morny an, dem Nahenden entgegen zu eilen, um ihn zur Umkehx zu veranlaſſen, als Napoleon's Ruf ihn zurüchielt. „J<h meine,“ ſagte er, „wir haben eher Zeit zu einem Umweg, als der gute Mann; laſſen wix ihn ungehindert paſſiren. Wix ſind es, welche die Arbeit zu ehren haben, ihx danfen wix, was wir ſind, läßt ſie uns fallen, ſind wir geweſen!“ Mit dieſen Worten fehxrte Napoleon um und ging eine ganze Stre>te zurü> bis zu einer Stelle, wo ex mit ſeinen Begleitern zur Seite treten und den unter ſeiner Laſt feuchenden Mann paſſiren laſſen konnte. Erſt dann, ſebte ev ſeinen Spaziergang fort. H—d. Neich belohnte Botſchaft. — Wenn der Papſt einen im Auslande lebenden Geiſtlichen zum Kardinal ernennt, wodur< derſelbe Mitglied des heiligen Collegiums wird, welches nach dem Ableben eines Papſtes aus ſeiner Mitte den Nachfolger zu wählen hat, ſo wird ein päpſtliher Nuntius abgeſandt, welcher dem Ernaunten das Käppchen und das Barett zu überbringeu hat, Es beſtand nun der Gebrauch, daß das Käppchen mit Goldſtücfen gefüllt und der Jnhalt deſſelben dann als Ehrenſohn für die Botſchaft dem- Nuntius geſchenkt wurde. Wenn man eine mittlere Kopfgröße annimmt, ſo faßte das gefüllte Käppchen wenigſtens für 10,000 Lire (8000 Mark) Gold und die Nuntien ſollen ſi< daher einer derartigen Aufgabe fteineswegs ungern unterzogen haben. Dieje Belohnung ſüx den Uebexbringer der Botſchaft wurde übrigens in dex Regel niht vou dem neu gewählten Kardinal ſelbſt, ſondern, inſoweit rein fatholiſche Staaten in Betracht kamen, von der Regierung des Landes gezahlt. A. G. Ein charafkteriſtiſcher Bericht. — Die unter Peter dem Großen am ruſſiſhen Hofe herrſchende Trinfwuth wax auh unter Katharina dieſelbe geblieben. Dex ſächſiſche Geſandtſchaſts-