Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 53

bald auf ſeinen Sohn. „Jhr lügt mit ehrlichem Auge,“ ſagte er, „und Du,“ wandte ex ſi<h zu Gebhard, „Du hintergehſt Deinen Vater. Du bateſt um ein Schiff nah Schweden, um dieſen jungen Mann dem Könige Albrecht vorzuführen, ihn als den Sohn König Hafon’'s auszurufen, einen Krieg zu entzünden. Du willſt Politik auf eigene Hand treiben, weißt Du auh, daß das Geſeß der Hanſa Dich mit Verluſt der re<ten Hand ſtrafen kann für ſol= es Wagen ? Daß Du ein Rebell biſt, wenn Du ſolche Ränke [<miedeſt 2“ i

„Wenn der Rath dex Hanſa um das Lächeln der Dänin buhlt,“ verſeßte Gebhard, „ſo iſt es Mannespſlicht, ihm das Spiel zu verderben, aber fürchte nichts, in den Adern Hato Torſten’s fließt kein edles Blut, welches das Leben für eine Krone wagt, i< habe mi< in ihm getäuſcht.“

„Wenn es Gebhard als Adel gilt, gegen das Geſeß der Natur zu freveln,“ rief Hako, „ſo hat ex Recht; aber au< Euch, edler Herx, ziemt es ſ{<le<t, mi< einer Lüge zu gzeihen, ehe Jhr mich kennt. Gäbe mix Jemand Gewiß= Heit, daß ih wirfli< König Hafon’s Sohn bin, ſo würde ih mi<h niemals auflehnen gegen König Hakon’s Weib, ih würde bis an's Ende der Welt gehen, eine Mutter zu finden, die na< mix als ihrem Sohn begehrt; aber lieber mögen mich die Wellen verſchlingen, als daß ih eine Mutter fände, die mix vorwerfen könnte, ih ſuchte ſie, weil fie eine Königin, und der ih nicht beweiſen kann, daß i< fein Betrüger bin.“

Der Senator betrachtete Hako mit ſteigendem Wohl= gefallen, er überlegte lange, ehe ex antwortete,