Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
226 Alte Poſtgeſchichten.
lichen Richter, einem energiſchen Polizeipräfekten, einem ehrlichen Finanzminiſter und einem treuen Poſtmeiſter, der mix genauen Bericht über alle Vorkommniſſe gibt.“ Worin die Khalifenpoſt, über welche ausführliche hiſtoriſche Werke von Jlwolf, Kremer, Thieme und neuerdings von Hugounet exiſtiren, die ausgezeihnete römiſche noch übertroffen hat, war ihre Unterhaltung aus Staatsmitteln und ihre theilweiſe Uebexlaſſung zu Privatſendungen gegen eine Geld= vergütung, die alſo eine erſte Cinführung des Porto be= deutete. Die jährlichen Koſten des. Inſtituts wurden für eine größere Provinz auf 154,000 Dinars berechnet, un= gefähr 2), Millionen Francs.
Jn Europa machte Karl der Große einen Verſuch, in ſeinem Frankenreiche die römiſe Staatspoſt wieder ins Leben zu rufen und dies geſ<ah auh auf Grundlage von Frohndienſten. Aber zu einer Bedeutung über den kaiſer= lichen Dienſt hinaus entwi>elte ſich dies Jnſtitut nicht, und der miltelalterlihe Brief= und Kleingüterverkehr, wie ihn ſih heute die wohlorganiſirten Staatspoſten mit erz fle>Œlichem Nuben angelegeèn ſein laſſen, wurde in ver= ſchiedenſter Art. dux< Boten vermittelt.
Zunächſt hatten ſich die Klöſter ihrer Brüder bedient, um Botſchaften an andere Klöſter, an ihre Oberen und im Auſtrag dieſer ſelbſt na<h Nom, an den Papſt zu bringen. Die Bettelmönche verſahen gern folche Dienſte “auh für Privatleute. Die Briefe jener Zeit waren aus= \{hließlih no<h auf die ſcit der Völkerwanderung in all= gemeinen Schriftgebrau<h gekommenen Pergamentblätter geſchrieben und meiſtens als Rollen verſiegelt. Cine bez