Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 43

jes,“ rief das erregte junge Mädchen, „und ich konnte ſie deshalb ni<t tadeln, denn wer weiß, ob man ſie niht auch gefeſſelt und dur< die Gaſſen geſchleppt hätte, wie Hako Torſten, der arglos na<h Lübe> gekommen —“

„Was ſoll das heißen! Der Burſche aus Norwegen war niht mein Gaſt —“ -

„Aber Deines Gaſtes Freund, und mit dem Verrathe an ihm haſt Du der Gaſtfreundſchaft Hohn geſprochen, der die Gräfin Olfſtröm vertraut. Aber Du haſt Gebhard einen ſ{le<ten Dienſt erwieſen, Vater, Du denkſt, Hako habe ihn verführt zum Aufruhr, während Hako ſich doh von ihm getrennt hat. J< weiß es, wer der Urheber dieſer That iſt, wer Dix den Gedanken eingeflößt hat, daß Gebhard ein Verführter ſei! Dich konnte Blaſius Sture täuſchen, nicht mich, und ehe i dieſem feigen Elenden meine Hand reiche, will i< mi< mit Freuden im Kloſter begraben laſſen,“

Der Senator bli>te auf wie ein Verſtörter, dem ein plößlih aufflammendes Licht hellen Schein über das Chaos der Gedanken wirft.

„Was ſ{<waßeſt Du?“ ſtotterte er aufhorchend redeſt Du von Sture ?“

„Vater, Du biſt ſo flug, und doch ließeſt Du von dieſem erbärmlichen Heuchler Dich blenden! Blaſius Sture hat Gebhard gehaßt von Jugend auf aus Neid und Bos= heit. Ja, aus Neid, lache niht darüber, denn wie ihn au die Eitelkeit aufbläht und wie ſtolz er auf ſeine Gelehrſamkeit iſt, fonnte er doh bei feinem Streite gegen die flare Vernunft Gebhard’s auffommen, und wenn ex verächtlich darüber zu ſpötteln ſchien, daß Gebhard lieber

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