Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

50 Dex lebte Folfunger. )

Euch den Handſchuh wirſt? Mit dem Dinge da paßt es ſich Nadel und Scheere, aber nicht das Schwert zu führen!“

Wartet ab, welche Streiche meine Hand führen wird,“ entgegnete Margaretha mit ruhiger Würde, und wies mit einer Geſte die Ritter ihres Hofes zurü>, welche den Hohn beantworten wollten. y, Mein Vetter Albrecht ſpottet des Königs ohne Hoſen, er hüte ſi vor unſeren Streichen.“ *)

Man exzählt, der König Albre<ht habe Margaretha einen Weßſtein geſendet, Nadel und Scheexe daran zu \hleifen; die Krieg8erflärung von Seiten Margaretha's fam jedenfalls unerwartet, aber den Schweden niht unz willkommen , denn jeßt, wo Margaretha den Krieg Þvo= vozixt hatte, konnte ſie auf die Hilfe der Hanſa nicht rech nen, und von einer Frau waren abſonderliche Kriegsthaten ſchwerlich zu erwarten.

Während Güldenſtern das Viſir ſeines Helmes ſ{loß und mit ſeinem Gefolge den Thronſaal verließ, umdräng= ten die däniſchen und norwegiſchen Rilter den Thron dev <bnen Königin, mit Begeiſterung ihr Treue zu ſ{<hwören. Die ganze Verſammlung war ivie eleflriſirt.

Noch als die Königin in ihrem Gemache dem Jubel auf den Gaſſen lauſchte, leuchteten ihre Augen wie verklärt.

„Hätteſt Du einen Sohn,“ murmelte ſie, „der Entz ſ{<(uß wäre Dix ſchwerer geworden, Du hätteſt davor gezittert, ſeine Zukunft auf's Spiel zu ſeben für das Ziel, in dem Du allein das Wohl der Völker erkennſt. Nicht für Dich — für die Völker beginnſt Du den Krieg, den

*) Hiſtoriſch.