Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. BT

werde bei Cu ſ{le<te Aufnahme finden, Jhr würdet eher den Sohn verleugnen, als der Krone entſagen —“

„Und da wartete er, bis Olaf geſtorben iſ, bis die Krone frei, und tritt jeßt als Erbe Hakon’s auf 2“ rief Margaretha, als ob ihr eine Laſt vom Herzen geſchwunden, „er verlangt nah der Krone, niht na< der Mutter? So mag er kommen und die Stände mögen prüfen, ob ex Hafon's rechter Erbe oder ein elender Betrüger iſt.“

„Läge ih zu Euren Füßen, wenn keine ſ{hwerere Schuld auf mir laſtete? Nein, ih könnte Euch ſagen, daß ih daran gezweifelt, ob er Euer Sohn ſei, denn er hatte ja feine Beweiſe, als den Zufall der Aehnlichkeit, aber i<h will meine Shuld nicht beſchönigen, ih haßte Euch und ¡i gönnte Euch den Exben niht, ſo lange Magnus lebte. J< hatte ſ{<on damals das Gefühl, daß i< mein Gewiſſen mit einem Frevel belaſte, und jet habe i<h die Gewißheit: wenn man Euch den Sohn geraubt hat, ſo iſt er es, er hat den Ring mit dem Kranich und den heiligen Runen, die Alte von Lodals=Kaabe ſandte ihn zu Euh —# : :

Edda mußte ſi unterbrechen. Die Königin wax auf= geſprungen vor Erregung und taumelte jeßt, wie unter gewaltiger Erſchütterung zuſammenbrechend.

Es war ein furchtbavrer Kampf der Gefühle, der in ihrer Bruſt tobte, ein Kampf, in dem ein Herz verbluten oder ſi<h verhärten muß, denn feiner Sehnſucht ſtand das Gefühl einer heiligen Pflicht gegenüber einer Pflicht, in der ihr ganzes Daſein geathmet — die Sorge für die Zukunft und die Wohlfahrt ihrer Völker.