Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

66 L Der lebte Folkunger.

Haſſe gegen fie exfüllt, ‘und iſt doh im Vertrauen auf ihren Edelmuth na< Kopenhagen gegangen; wenn SHL “ die Königin ſeht, Hako Torſten, und Jhr derſelben Dank dafür ſagt, daß ſie Eure Freilaſſung geſtattet, fo empfehlt mich ihr und ſagt ihr, ſie möge es meinem Sohne niht anrechnen , * daß er auf Seiten ihrer Feinde kämpft, und wenn er in ihre Hände fallen ſollte, ſeiner ſhonen. Ver= gebt es Gebhard, daß Jhr um ſeinetwillen hier in Haft gerathen! Er iſt mein einziger Sohn —“

Der alte Herr vermochte nicht weiter zu ſprechen. Tief erſchüttert gelobte ihm Hako, der alten Freundſchaft zu gedenken, wenn er Gebhard begegnen ſollte, und ein Gruß, ſo warm wie ihm Blanka’s Augen noh feinen Bli>k ge= ſpendet ,- belohnte ihn dafür; aber die Worte des alten Mannes erinnerten ihn au< daran, daß er felber in Bergen einen Vater habe, deſſen Herz ſich vielleicht auch umgewandelt habe und Sehnſucht nah ihm fühle. Er ivax wie ein Verſtoßener in die Fremde gezogen aus einer Heimath, in der ex ſi<h wie ein Fremder gefühlt. Die Sehnſucht, Gewißheit darüber zu erhalten, ob ex eine Muttex habe, die noh lebe, der Zweifel, ob Margaretha dieſe Mutter ſei, und wenn ſie es war, ob fie ein Herz für ihn haben könne, hatte alle ſeine Gedanken und Ge=fühle derart beherrſcht, daß ihm Niels Torſten in der Erinnerung nicht mehr wie ein Pflegevater, dem er Dank ſchuldete, ſondern wie ein Zuchtmeiſter erſchienen, deſſen Aufſicht und Bevermundung ex entronnen. Jeht klagte ein Vater darüber, daß ſein Sohn ihn vergeſſen habe und ſeinen Rath nicht höre; vor Hako’s Seele tauchte das