Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

# = y “Der Tebte Folkunger.

wächter verborgen geblieben waren. Dex Wagen rollte über den Buxghof zum Thurme und man hörte das leiſe Raffeln und Klirren von Ketten.

Die Gewappneten trieben Jeden zurü>, der ſih neugierig hinzudrängte, und ſtellten ſich ſo auf, daß Niemand zu erkennen vermochte, was man |o geheimnißvoll in den Thurm ſchaffte, ob lebendige Weſen oder todte Waaren, aber man flüſterte, daß ſchon geſtern auf ebenſo geheim= nißvolle Weiſe ein Verhüllter in die Burg gebraht worden, und das ſei der Henker von Opslo geweſen mit zwei Knechten und den Jnſtrumenten zur Folter und Exekution.

Sn den Prunkgemächern der Burg wohnte die Königin Margaretha ſeit zwei Lagen, nachdem ſie vorher zu Opslo veſidirt.—_

Pater Ambroſius, der Beichtvater der Königin, einige ihrer Räthe, Edda Olfſtröm und mehrere Dienerinnen waren das Gefolge der Königin; es Hieß im Lager, daß ſie dem Andenken - ihres Gatten und ihres Sohnes eine ſtille Woche im Gebet zu weiben gedenke, ehe ſie mit dem Heere gegen Schweden aufbreche, aber es gingen auh Reden um, fie wolle auf Agershuus ein peinliches Gericht halten über Leute, welche im Volke das Gerücht verbreitet hätten, Olaf ſei noh am Leben und werde von ihr in einem Kefer verborgen gehalten. Es war ein ergrauter Krieger, der ſie als Befehlshaber der Veſte am Thore empfangen, und als ſie ihm den Befehl ertheilte, dafür Sorge zu tragen, daß Gefangene, welche ſie herbeſchieden, in den Thurm gebracht würden, ohne daß SFemand forſche wer ſie ſeien odex in den geſ<loſſenen Wagen zu bli>en verſuche, bat