Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

150 Crſte Drdnung: Stachelfloſſer; ſe<hSunddreißigſte Familie: Shleimfiſche.

Ein zierlicher Vertreter der Shleimfiſche im engeren Sinne (Blenninus) fommt im Mittelländiſchen Meere ſowie an den engliſchen Küſten vor und hat den Namen Seeſ<metterling (Blennius ocellaris, papilio und lepus, Adonis payoninns) erhalten. Die Geſtalt iſt geſtre>t, der Bauch vortretend, die Haut weih und ſ<hleimig, der Kopf did, auf den Baten aufgetrieben, vorn abgeſtußt und hier in der Regel mit zwei häutigen Anhängſeln verſehen. Das Gebiß beſteht aus kräftigen, einfachen, dicht nebeneinander ſtehenden Zähnen, deren hinterſter als ein ſtarker, hakenförmiger E>zahn erſcheint. Die Nückenfloſſe dehnt ſi<h über den ganzen Rütten aus und wird von einfahen, biegſamen Strahlen geſpannt; die Bauchfloſſen ſind bis auf zwei Strahlen verkümmert. Die Länge des Seeſhmetterlinges beträgt 15 cm; die Färbung des Leibes iſt ein blaſſes Braun und

Seeſhmetterling (Blennius ocellaris), ?% natürl. Größe.

zeigt ſtellenweiſe Fle>en von dunklerer Färbung; Bruſt- und Bauchfloſſen ſind dunkler als die übrigen. Auf dem vorderen Teile der Rückenfloſſe ſteht ein runder Fle>en von dunkelbrauner Färbung in einem Hofe, der liter iſt als die übrige Floſſenhaut. Die Rückenfloſſe unterſcheidet ſih von denen der Gattungsverwandten noh dadurch, daß ihr erſter Strahl über die übrigen verlängert und ſie in der Mitte über dem zehnten oder elften Strahle ausgebuchtet iſt.

Im Mittelländiſhen Meere fehlt der Seeſhmetterling nirgends, wo die Küſte felſig iſt, gehört deshalb zu den allbekannten Fiſchen; im Atlantiſhen Meere hingegen ſcheint er ſeltener zu ſein und in England nur dann und wann in größerer Anzahl aufzutreten. Montagu lernte ihn zuerſt als Bewohner der britiſhen Gewäſſer kennen; Yarrell erhielt ihn einigemal, und Thompſon erwähnt, daß er eine Zeitlang ziemlih häufig in der Weymouthbai geweſen ſei. Wie andere Arten ſeiner Familie hält auh er ſih ſtets in der Nähe des Ufers auf Felſen und zwiſchen Seetang auf, ſtellt hier kleinen Krebſen und Weichtieren nah und laiht im Frühlinge. Sein weiches, ſ<hleimiges Fleiſch iſt geſ<hma>los und wird deshalb nur von niht wähleriſhen Leuten ſeiner Heimat und bei Mangel an anderen Fiſchen genoſſen.