Cèrnagora

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feine Reſte, wol oft ein kleines Deficit, was fkeineswegs von Verſchwendung des cèrnogoriſhen Hofes herrührt, nahdem die Ausgaben desſelben ausſcließs li<h von den in $. 2. erwähnten Erträgniſſen beſtritien werden. —

Peter II. war es, der die jeßige Steuererhebung in's Leben rief. „Es war keine leichte Aufgabe , bis zu dieſem Grade ein Volk zu bemeiſtern, welches ſeit Jahrhunderten gewohnt war, von ſeinen Feinden Abgaben zu erheben , ohne je ſeinen Oberhäuptern ſolche zu 2ahlen. Die früheren Vladika’s hatten nur dadur< den Griechen-Slaven eine ſo hohe Meinung von dem \<warzen Hochlande beibringen können, daß ſie deſſen völlige Freiheit aufrecht erhielten. „„Wir {lagen uns mit den Türken, weil wir den Haraë verweigern; ſollen wir Abgaben zahlen, ſo können wir ja nur eben ſo gut Raja’s werden“, ſagten die Cèrnogorer unter einander. Aber die Schergen des heil. Vladika?s durchzogen das Land: jedes Haus oder jede Familie ward niht höher als fünf Franken jährlih geſhägt; man ſicherte dem Volke das Recht zu, die Verwendung ſeiner Gelder zu controlliren, und das Volk zahlte.“ Uebrigens haben die Beſſern gleich urſprünglich eingeſehen, daß zur Beſtreitung der Schulden 2c. jeder ſein Möglichſtes beitragen müſſe.

Zum Behufe der Steuererhebung kommen jüährlid; die Ortsälteſten, na< den (in $. 5 des zweiten Capitels erwähnten) Verſammlungen, zur Berathung na Cetinje, und dann werden nah ihrem gere<ten