Cèrnagora

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fünfzehnten Jahrhunderte Cèrnagora noh feine ftehende Bevölkerung hatte, und von den ſerbiſchen Hirten nur während der {hönen Jahreszeit beſucht ward. Die Tapferen, welche bei Kosovo davon kamen, ſeßten fi<, unter Anführung des Strasimir Ivo, genannt Cèrnoj (der Schwarze, d h. der Geächtete, der Rebell), in dieſer Felſenwüſte feſt, und ſo wie die Franken ihr Land, in welches ſie ein gewiſſer Francus eingeführt haben ſoll, Francien nannten, ſo meinen au< die Cèrnogorer von jenem Tvo Cèrnoj abzuſtainmen und nennen das Gebirge, welches dieſer Held von dem Joche der Eroberer befreite, Cèrna= gora. Eben fo erhielt auh der Fluß, der das Land der „freien Schwarzen“ durchſtrömt, und früher Obod hieß, den Namen Cèrnojevié.

Um die vielfachen Familienbande, welche bereits die lateiniſhen Albaneſen mit den griechiſhen Serben vereinigten, no feſter zu fnüpfen, heirathete Tyo in zweiter Ehe Marien, die Tochter des Johannes Ka= striota , des Vaters von Skanderbeg. So mit den vornehmſten atbaneſiſhen Familien verſ<hwägert, befämpſfte er bald im Vereine mit ſeinen Verwandten die Osmanlis, und ſchon hatte er in den Engpäſſen, die das Land ſhüßen, an dem denkwürdigen Tage von Keinowska (1150), an weſldem fein Bruder und Streitgenoſſe Georg in den Armen des Sieges geſtorben war, dem furchtbaren Mohamed IL. eine vollſtändige Niederlage beigebraht. Aber Mohamed II., dürſtend, ſeine Shmacl zu rächen, erſchien im Jahre