Das Nordlicht. Bd. 1-2

Ihr Blick ist verfinstert und fast ohne Leben, Nicht reuelos schöpfender Liebe ergeben,

Doch kann sie der Kaiser verweint fast gewahren Und hält sie für Zeichen der himmlischen Scharen.

Er sagt sich, da Götter mich ganz anerkennen,

So muß ich zum Danke die Urbs niederbrennen, Und bau ich dann Tempel mit goldenen Hallen, So will ich sie plaudernd mit Hermes durchwallen.

Er will, daß die Welt sein Erträumen erlerne,

Denn denkt er, so krümmt sich sein Sinn in die Ferne! Er kann lauter raumfreie Haine entfalten

Und zeitlos ganz grundferne Bauten gestalten.

Doch plötzlich entsinnt er sich göttlicher Spender Und blickt dann zum Himmel, wo rötliche Ränder Noch immer die spärlichen Sterne verschleiern, Denn ringsum die Nebel sind linster und bleiern.

Es hat sich die Dämmrung noch wenig verzogen, Er sieht einen heitigen, flitternden Bogen

Von Osten empor sich stets heller erheben,

Daß selbst in der See jetzt Refilexe erbeben!

Auch läßt ihn besonders die Richtung erstaunen, Er, glaubt an ein Schauspiel olympischer Launen, Da sagt sich der Kaiser: nach göttlichem Rechte Erleuchte auch ich bald die feindlichen Nächte!

Er sieht sich bereits von der Gluturbs umgeben, Wo goldene Wimpel den Fenstern entschweben, Auch dünkt ihn, es grüßen ihn Feuerdämonen, Die lange schon lauernd die Häuser bewohnen.

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