Das Nordlicht. Bd. 1-2

Es folgen ihm Weiber und gläubige Männer! Durch ihn sind die Leiber zu sterben bereit, Er ist unser gütiger Herzenserkenner,

Und wer ihn erfreut, wird von Zweifeln befreit.

Er machte die schweigenden Tiefen empfindlich! Und als er die Römer zur Kreuzigung zwang, Da wurden die Leidenden unüberwindlich, Denn groß ist der Büßenden fürstlicher Gang.

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Von glühenden Zungen, die Unheil verkünden, Ist ringsum die Urbs des Genusses umloht,

Und Flammen, die Leiber und Seelen entzünden, Bereiten den Gottheiten Sorge und Not!

Weltungeheuer, aus Zunder und Feuer,

Nun wurmen die Numen in Satans Gewalt. Schon werden die Burgen, das Tempelgemäuer Von kletternden Klauen des Brandes umkrallt.

Die Auen des Pan sind unheimlich verglommen,

Und Flammengedanken verschlingen sich tief

In Seelen, die leibliche Botschaft vernommen: Erwacht ist der Weinberg, der still und stumm schlief!

Die Krallen des Brandes verschleudern die Steine Der Tempel der alten, versinkenden Welt. Verwüstet sind weithin die heiligen Haine: Schon haben Propheten die Eichen gefällt.

O Rom, du kannst brennende Tempel erblicken, Penaten vom eigenen Feuer bedroht!

Sie werden aus Angst und in Flammen ersticken: Schon naht ihr lebendiger, lodernder Tod.

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