Das Nordlicht. Bd. 1-2

edeihe, großes Rom, bestelle dir Konzile,

Verknüpfe alles, was du irgend schlau vermagst, Noch gilt dein Wollen einem großen Lebensziele, Dem Werk, in dem du selber unvergleichlich tagst.

Versuche, Rom, in deiner Kirche das zu fördern, Was irgendwie sich an dein Machtverlangen schmiesgt. Du wirist die Weltrebellen zu gemeinen Mördern

Und biegst, zerknickst, was deinem Sieg entgegenliegt.

Wohl braucht der Mensch den Mittelweg, um still zu wandeln,

Und den hat Rom für alle Völker reingefegt:

Die Abgewichnen wird es gerne mild behandeln,

Da keine Schwäche Rom sich in die Wege legt.

Den Tartarus vertiefte sichs zur Christenhölle Und hat dadurch den Einsturz seiner Macht gehemmt: Sein Geist war da, damit die Zahl der Christen schwölle, Und seine Kraft hat Riesenfluten eingedämmt.

O Rom, du wecktest Schätze, die in Heiden schliefen Du hast dir Grundverschiednes angepaßt,

Du hörtest tausend Stimmen, die nach Rettung riefen, Und trugst der Weltkultur unendlich große Last.

Du zogst die Welt in deinen Bann erhabner Ruhe, Du sammeltest die Worte, die du rings erfrugst, Du legtest fremdes Gut in deine goldne Truhe, Um die du dichte Schleier des Vergessens schlugst.

231