Der Gottesbegriff meister Eckharts : ein beitrag zur bestimmung der methode der Eskhartinterpretation

teil scheint sie mit einer das Wesentliche erfassenden Sicherheit und Sachlichkeit getroffen zu sein.

Was nun Eckharts eigene Auslegung seiner Texte anbetrifft, so ist sie wesentlich psychologisch zu werten: darauf hat Thery bereits nachdrücklich hingewiesen (Contribution). Seine Verteidigung im Ganzen ist teils ein Behaupten seiner Lehre, teils ein Zurückweichen auf die kirchliche Haltung. Das Letztere tut er zwar an vielen Stellen, aber sehr oft geht er dabei auf die Hauptsache gar nicht ein und rettet sich in Nebensäclichkeiten hinein; er beruft sich oft in schiefer Weise auf korrekte Autoritäten, um sich selber zu schützen. Eine große Zahl der zensierten Texte erhält er mehr oder minder offen und eindeutig aufrecht. Es wirft ein bezeichnendes Licht auf die Art seiner Verteidigung, wenn er einen in einer Anklageliste zensierten Satz in der anderen zur Verteidigung benutzt (I, 175 a. 10-248 D.). A supposer meme, so faßt Thery das Ergebnis seiner Untersuchung über den Charakter von Eckharts Rechtfertigung zusammen, que sa reponse soit absolument irreprochable au point de vue doctrinal, il resterait encore ä dire quelle ressemble bien plutöt ä une &chappoire qu’ä une explication direete de la formule qu’on lui presente (Contribution p. 95)... sa bonne foi, son esprit religieux

. mais (cela) ne nous rassure pas point sur son erihedeee objective (ib. 96). Tout ce que nous pouvons dire c’est que l’intention est bonne mais elle ne fait pas que la doctrine soit juste (97).

Die Art von Eckharts Verteidigung muß einer besonderen Untersuchung vorbehalten bleiben. Für eine systematische Interpretation aber ist die Rechtfertigungsschrift nicht maßgeblich; sie dürfte nur die klare Sicht für den eigentlichen Kern des echartischen Denkens trüben, für seine ausgesprochen idealistische

Logik und Theologie.

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