Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
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fältigen Veränderungen zum Grunde lag, iſt feinem Zweifel unterworfen. Dieſe prüft erſt ſorgfältig, ehe ſie einen wichtigen Poſten vergibt, und entläßt oder befördert nicht ſo leicht. Aber in keinem Staate ſind Ehrenſtellen ſ{<hwankender , als wo zwei oder drei Günſtlinge das Ruder führen. Jeder will nur ſeine Geſchöpfe befördert wiſſen, und ſo iſt die Kabale in raſtloſer Thätigkeit, und ſtürzt bald dieſen, bald jenen, je nachdem die Machthaber es ihrem perſönlichen Vortheile und der Erhaltung ihrer eigenen Größe für dienlich erachten.
Das Beſte, was in dieſer Periode der Regierung Kaiſers Franz 11. geſchah, iſt der Entwurf eines neuen bürgerlichen Geſeßbuches, da das joſephiniſhe höchſt unvollſtändig, unbeſtimmt, mit einem Worte, äußerſt fehlerhaft war. Hier befolgte Franz unſtreitig einen zwe>mäßigern Plan, als Joſeph, welcher ſeine Geſeße von einem einzigen Manne, dem Hofrathe Kees, machen ließ. Dieſem Rechtsgelehrten konnte man zwar viele Kenntniſſe, Geſchicklichkeit, Thätigkeit und Geſchäftsgewandtheit niht abſprechen , aber ſeine Kräfte reichten, als die eines Einzelnen, zu einem