Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

88 meiſt zugute kommt. So traf das hier zur Beſetzung der Höhle und ihrer Anſhlußgräben vorrückende Regiment überall bereits eingedrungene Franzoſen. Aber entſchloſſen bahnte ſi<h der Bataillonsführer des re<ts vorgehenden 3. Bataillons ſeinen Weg zur Höhle, warf ſeine 12. Kompanie hinein und ſicherte dur< Einſaz ſeiner anderen Kompanien die Verbindung des vorgeſ<hobenen Poſtens na<h Weſten. Auch das links vorgehende 2. Bataillon brah ſi, auf gleihe Weiſe nah Oſten Front machend, Bahn und verſtärkte die Beſaßung der Höhle dur< die 9. Kompanie. Auf dieſe Weiſe entſtand ein ſa>örmiger Vorſprung, der ſeinen äußerſten Stüßpunkt in der an ſeinem ſüdlichen Ende gelegenen Höhle hatte. Dieſe Höhle war das Ziel der Hauptangriffe, und ihre Behauptung iſt

in erſter Linie dem tatkräftigen Führer der 12. Kompanie

und einem oft bewährten Offizierſtellvertreter — er iſt im

Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

tene Hohlweg, der ſie barg, entzog dieſer Waffe die Mög-

_lihfeit, mit beobahtetem Feuer auf ſie zu wirken.

Die Jnfanterie mußte den Kampf mit den eiſengepanzerten VYngetümen allein führen. Handgranaten und Maſchinengewehr waren die Mittel, mit denen man eines der wandelnden Forts zwang, ſeinen eiſernen Bauch zu ôfſnen. Dex Führer der Angriffsmaſchine und ein Mann des Begleitfommandos wurden eingebra<ht. Soweit die übrige Bemannung noch lebte, entſprang ſie im leßten Augenbli>. Die Leute verſicherten, ſie ſeien froh, ihrer wenig erfreulichen Verwendung dur die Gefangennahme enthoben zu ſein. Die anderen vier Tanks aber arbeiteten unentwegt weiter und erſhwerten die Verſorgung der Höhlenbeſaßung mit Verpflegung und Munition ganz erheblich. _Fortgeſeßt verſuchte der an Zahl weit überlegene Feind die Eingänge

in die Höhle zu erzwingen oder ſie dur< Abſchnürung des

Im Wardartale bei Köprülü, Nach einer Originalſkizze des Kriegsmalers A. Rei <h-=München.

Frieden Werkmeiſter — zu danken. Kaum hatte ſi<h die Beſaßung in der Höhle eingeniſtet, da krochen auf den Hohlwegen von Nanteuil und Sancy wie Drachen die Tanks in langer Reihe heran und marſchierten nah einem zweifellos vorher feſtgelegten Plane um die Höhle auf. Um dieſe te<hniſche Leiſtung des Feindes zu würdigen, muß man ſih vergegenwärtigen, daß die \<hlehten, von Shußfratern überſäten Anmarſhwege dex feuerſpeienden Ungetüme eine Steigung bis zu 20 Grad hatten. Zwei der eiſernen Kaſten legten ſi< nun vor die beiden Ausgänge und nahmen dieſe unter, Feuer, während die übrigen ſi<h bis dorthin wälzten, wo die ſa>artige Ausbauhung dex deutſhen Stellung mit der Hauptlinie zuſammenhing, und dieſe ſ<male Stelle mit Kreuzfeuer belegten. Re <hts

und Tinïs von den Ungetümen buddelte ſih der Angreifer

ein, und bald war au< der Munitionserſatz für die eiſernen Wandeltürme von den Franzoſen ſichergeſtellt. Wohl hatte Die deutſ<he Artillerie ſofort die Stelle, wo die Tanks ſagen, unter Feuer genommen; aber dex tiefeingeſchnit-

Ta

Sa>es völlig von der rü>wärts liegenden Hauptſtellung abzuſchneiden. Die Hilfe dur< das gutſißende Feuer der Tanks und die Möglichkeit, über die ſteilen Südhänge, die niht unter dem Feuer der Verteidiger lagen, neue, ſriſhe Angreifer nahzuſchieben, unterſtühßten das Beſtreben der Franzoſen, die zähe Mindexrzahl endlih zu über= mannen. Mit äußerſter Anſtrengung wieſen die Söhne der roten Erde und die Leute vom Niederrhein jeden Ängriffsverſu< Zurü>; wo ein Stü des bis zur Unfenntlichkeit verſhütteten Grabens verloren gegangen war, Wurde es im Gegenſtoß Ueiner Truppe wiedergewonnen. Nimmer werden die Männer, die hier rangen, ihrer Führer ver=geſſen, der Leutnante Schill und Stien und des Offizier= ſtellvertreters Roſte>, die mit Rat und Tat ihren Leuten vorkämpſten. SE Kurz na< Mittag bemerkte der Verteidiger, daß die verbrauchte Angriſfsinfanterie dur< Jäger abgelöſt WUrDe; gegen zwei Uhr exfolgte ein neuer Angriff ſriſher Kräfte. Schon vorher hatte der Regimentsführex ſein bisher zurü>