Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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182 Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Das brennende Dorf Koniuchyz im Hintergrunde die früheren, harétnädÆig verteidigten öſterreichiſ<-ungariſhen Stellungen, die bei der ruſſiſchen E : Dffenſive im Juli 1917 zunächſk verloren gingen. — 5 E : e

ſüdlich ſehenden Streitkräfte der Feinde in die ſtändig wachſende Gefahr, abgeſhnitten zu werden. : So geſellten ſih denn zu den tapferen Vexteidigern von

_ Koniuhy (ſiehe die Bilder Seite 182 und 188 ſowie den

Artikel Seite 123) bei der Verfolgung und Überrennung des Feindes die Sieger von Brzezany; vom 29. Juli ab wankte auc die ſüdliche Dnjeſtrſront, und allmählich löſten ſich die Ruſſen bis in die Karpathen hinein aus ihren Stellungen. Während ſi die Bewegung im Süden nur langſam entwidelte, waren die Deutſchen und mit ihnen nun auh die Öſterreicher und Ungarn eiſrig bemüht, ſie im Norden în

raſhen Fluß zu bringen. In ſüdöſtlicher Richtung drü>ten

die Heere der Verbündeten vorwärts. - Serethabwärts ſtanden die Deutſchen ſhon am 22. Juli auf den Höhen E E von Tarnopol (ſiehe die Karten Seite 114 un 6). — e

Während ſich die ſiegreichen Heere der Mittelmächte dort - zum neuen Angriff verſammelten und in möglichſt breiter

Front an den Sexeth zu kommen ſuchten, faßten ſich die Ruſſen nath dex erſten Ratloſigkeit wieder Und ſtellten ſih

häufig den Siegern mutig entgegen. Nur dur<h ſcharfes

Nachdrü>en der verbündeten Artillerien gelang es, den fortwährend fühlbarer werdenden Widerſtand zu brechen und

den Vormarſch raſh fortzuſezen. Beutemeldungen trafen nur ſpärli ein, weil alles darauf angelegt wax, die Truppen niht aufzuhalten. Infolgedeſſen ſammelten ſi<h auf denLandſtraßen ganze Wagenburgen an, die dem Feinde mit-

ſamt ihrem Jnhalt abgenommen worden waren. Von Volltrefſern zerſhmetterte Munitions- und Panzerzüge (ſiehe die Bilder Seite 187) blieben auf der Stre>e liegen. Bei

Denyſow zwangen Jäger und Ulanen einen Eiſenbahnzug, |

der nah Oſten entwiſchen wollte, zur Umkehr (ſiehe Bild Seite 180/181). Den Truppen fielen Unmengen von Lebensmitteln und Munition in die Hände, und außerdem wurden

am Bahnhof ſe<s zur Verladung bereitſtehende ſ<were

Flahbahngeſhüße erbeutet, - : Das Ziel, das ſich die deutſhe Führung geſte>t hatte, beſtand în der Vertreibung der Ruſſen aus den öſterreichiſ<=-

Phot. Kriegsberichterſtatterin Alice Schalek.

ungariſchen Gebieten Oſtgaliziens und der Bukowina. Die

Deutſchen erſtrebten es im ſtändig vom Norden her flantie= renden Vorſtoß nah Südoſten, die Öſterreicher und Ungarn

1d andere deutſhe Streitkräfte bis tief in die Karpathen

hinein dur< frontalen Angriff des langſam au< im Süden weichenden Feindes. Der Widerſtand der Ruſſen entfaltete ſi vor allem bei den Städten Tarnopol und Czernowiß, die die Hauptmittelpunkte der feindlihenAngriffsvorbereitungen im oſtgaliziſch-bukowiniſhen Kampfraum geweſen waren Und nun die Hauptquellen der ruſſiſchen Gegenwirkung wurdenIn Tarnopol wüteten bereits heftige, von den Ruſſen entz zündete Feuersbrünſte, als ſi die Angreifer am 24. Juli auf 5 bis 6 Kilometer Entfernung an die Stadt heranſchoben. Die Ruſſen behaupteten zwar noh den Brü>en= topf weſtli<h vom Sereth vor der Stadt, hatten aber die Serethbrüd>e [hon geſprengt und unterhielten nur no< Notz brüden für die allem Anſchein na< erforderliche Rückführung ihz2r am weſtlichen Serethufer no tämpfenden Streitkräfte. Die Feinde waren dur< das ſ<nelle Erſcheinen ihrer Gegner vox der Stadt überraſ<t worden. Noch am 19 Juli weilten die Offiziere mit ihren Frauen in den Kaffeehäuſern, wo Muſik Zerſtreuung bot. Doch ſhon am nächſten Tage änderte ſich das Bild. Sämtliche Militärbehörden, die Poſt, Hilfsgeſellſ<haften und ſo fort paten eifrig und verließen die Stadt. Tags darauf trafen von der Front geflüchtete Soldaten ein und begannen zu rauben und zu plündern. Schre>en erfaßte die Menge, den zahlreiche über der Stadt auftauchende Flieger dur< Abwerfen wohlgezielter Bomben no< erhöhten. Am 22. Juli machten ſich die Koſaken das Vergnügen, in die Fenſter zu ſchießen, und am Abend wurde die Stadt angezündet. Das gab dann den ruſſiſchen Kultur=-

“ trägern, au<h Offizieren, neue, willlommene Gelegenheit zu

Raub und Plünderung. Während der Stirndru> auf die Stadt ſtändig verſtärkt wurde, hatten deutſ<he und öſterreichiſhzungariſhe Streitfräfte den Sereth. ſhon weit ſüdlih von Tarnopol erreiht, waren darüber hinaus vorgedrungen und hatten au< ſhon an einzelnen Stellen die Bahnſtre>e Tarnopol—Trembowla