Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

184 Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17. e

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den deutſh-öſterreichiſ<h-ungariſhen Vormarſch in Galizien von Tag zu Tag erhebli verringerte. Die Menſchenvexluſte des Vierverbands betrugen nach vorſihtiger Shäßung in den erſten drei Kriegsjahren: Rußland 9,5, Frankreih 4,4, Engſand 1,6, Jtalien 1,6, Belgien 0,24, Serbien 0,5 und Ru-=mänien 0,3 Millionen Soldaten, alſo mehr, als Belgien,

Holland und die Schweiz zuſammen Einwohner haben. Gefangene befanden ſih in den Händen der Mittelmächte

runs Z Millienen Mann, davon faſt 30 000 Offiziere. An Kriegsgerät wurden erbeutet faſt 12 000 Geſhüße und

_Flluſtrierte Kriegsberichte.

_Schleichpatrouille. Von Armin Steinart (F. A. Loofs).

Dex folgende Beitrag iſ uns in liebens-

würdiger Weiſe von dem Verfaſſer des in der

F. G. Cotta’ſhen Buchhandlung Nachfolger in

Stuttgart erſchienenen, allſeitig mit größtem Bei-

fall aufgenommenen Buches „Der Hauptmann

Erzählung aus dem Weltkriege“. 11.—15. Auſl,

: geb. M. 4.=—, uV Verfügung geſtellt worden.

Der zweiundzwanzigjährige Unteroffizier Behnke weiß

es ſelbſt ſehr gut, daß er es jezt im Kriege leichter hat als

die meiſten anderen in ſeinem Bataillon. Nicht daß er

rund 5000 Maſchinengewehre. Weit über 2000 Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. Auch auf den Meeren hatten die Feinde \<hwere Verluſte zu verzei<hnen. Jnsgeſamt wurden an Kriegſchiffen rund 930 000 Gewihtstonnen vernihtet und, vornehmli< dank der unermüdlihen Tätigkeit der

_V-Boote, feindlihe Handelſhiſfe mit einem Rauminhalt

von über 10 Millionen Bruttoregiſtertonnen verſentt. Die Kriegskoſten betrugen bei den Feinden um dieſe Zeit

558 Milliarden Mark, während von den Mittelmächten_

107 Milliarden Mark aufgewendet wurden. — (Fortſes. folgt.)

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Bewußtſein: „Da darf man niht an denten, wenn man “auf dem Poſten ſein und den Kopf oben behalten will. Es

gibt ja ſo Miesmachex, die dauernd ſtöhnen. Das kann ih nicht vertragen, da ma<ht man ſich ja ſelbſt das Leben mit ſauer. Man muß ſchon ſehen, daß man ümmer ein büſchen den Humor behält. : i e Ex weiß es freilih ret gut, daß es ihm ſeine Natur leiht mat, den Humor Zu behalten. Faſt andächtig ſpricht er von einem alten Unteroffizier in ſeiner Kompanie, der

mit dem Himmel und der Hölle in ſeiner Seele tämpfen

mußte, bis er Herr Des Schre >ens wurde ; Frau und fünf

Den weichenden Ruſſen nachſegende Froatiſche Abteilungen dringen : - — Nag einer Originalzeihnung von Profeſſor Anton Heyer.

auf einem ſicheren „Pöſtchen“ ſäße. Ex hat alle \<weren

Tage ſeines norddeutſchen Regiments im Oſten, vox Verdun, an der Aisne umd in dex Champagne mitgetämpft | und hat mit ſtillgehalten. Abex ex hat es leiht, weil er,

wie viele Hunderttauſende im deutſhen Heer, in dieſem Kriege entde>te, daß er geborener Soldat iſt. Das konnte ex als Angeſtellter an einer Kleinbahn und an der Ge=werbeſhule in Hamburg niht feſtſtellen, denn damals WAL er erſt E Fahr alt und hatte no< niht gedient. Aber jet weiß er es. Eine glüdlihe Gemütsverfaſſung, natürliher Mut und unverbrauchte Ne1 halfen ihm dazu. Wohl ſieht ex die Gefahr, aber er wil ht bilder: Tod und ſchwere Verwundung Haben feine Gewalt übex ihn. Er verſchließt ſeine Augen vor ihnen mit vollem

ſehen. Schre

bei Nacht über die Preu

égbrüde in _Czernowiß ein.

Rinder hatte der daheim. Als er in die Stellung fam, ſaß

‘ex erſt bedrüdt Die gange Zeit im „Bunker“ (Unterſtand). .

Abex cines Tages fam er als ein andere! Menſch heraus. War ſtill, hell und fröhlih. Zu einem Freunde ſagte CUS „Num habe ih mich mit meinem Gotte abgefunden.“ Als

einex der erſten ging er vor. Eine halbe Stunde danach war

ex gefallen.

Ja, Behnke hak es leichter als manher andere. Aber ex macht es ſh darum niht leiht. Er hat ein Gefühl das für, daß er anderen mit ſeinen ſtärkeren Schultern tragen helfen muß. So au< am 16. Juli 1917, als er ſüx eine glänzend geführte, ſchwierige Patrouille das Eiſerne KreU3 erſter Klaſſe bekam. | SS

Das ging ſo ZU.