Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.
188
im Graben aufrecht vor ſih. Der eine reißt das Gewehr hoh. Behnke ſtürzt auf ihn zu. Gleichzeitig zwei Schüſſe: aus dem Gewehr des Franzoſen und der Piſtole des Unter=offiziers. Schreiend briht der Franzoſe zuſammen. Behnke iſt unverleßt und wirft ſi< im Augenbli> übex ihn. Er bemertte niht, daß er an einem anderen Franzoſen vorbei= geſtürmt war, der ſih in ſeinem Rüden herankam. wenden die Gefahr ab und nehmen ihn gefangen. Der
dritte läuft, was er fann, dem Ma\hinengewehr=- ſtand ZU. gebens ſuchen ſie den verwundeten Franzoſen auf die Beine zu bringen. Er knit, ſtöhnend und ſhretenDd, immer wieder ZU=ſammen. : Jetzt beginnt das Maſchinengewehr zu tad>en. Zu ſpät! Es iſt alarmiert! Nun aber ni<hts wie fort; es wird höchſte Zeit ! Dex gefangene Fran=zoſe ſträubt ſi
wimmernd gegen
den Abtransport dur< das eigene Maſchinengewehrfeuex. Er wird im S<hwung von Träftigen Sc<hleswiger Fäuſten aus dem Gra=ben geſchaft. In weniger als zwei Minuten ſind ſie, dem „Hierher!“ “der zurügelaſſenen Leute folgend, auf dem Anmarxrſhwege Dur< das Flankenhindernis und über freies Feld zurü> beim zweiten Graben. Das Maſchinengewehrx ſchie ßtwie toll. Abex, wie erwartet, na< Der verkehrten Rich-
Ver-
-Müunitionsſabrik der Skodawerke in Pilſen-Bolevec.
an die Wand gedrüdt hatte und jeßt Seine na<hfolgenden Leute
es höhſte Zeit.
Phot. k. u, k. Krieg8miniſtexium, Wien.
Nieſenmaſchinen für ‘die Kriegsinduſtrie in den Skodawerken : 2500 - Tonnen - Preſſe ‘in der
Kanonenfabrik.
tung. — Aufgeregtes Flüſtern klingt ihnen von den zurü>E gelaſſenen Siherungen entgegen: „Habt thr einen?“ „Natürlich, Minſ<, denkſt denn du, dat wî umſünſt den Spaziergang maken ?“ — „Ruhe, Korl — da! jeßt beſt ſe alarmiert!“ Längs der franzöſiſchen dritten Linie begannen die Poſten aufgeregt zu ſchießen. Bedenllih nahe neben ihnen flatſhte es ein paarmal in den Boden. Jeßt war Im Marſh-Marſh ging es dur< das Hindernis zurü>. Genau -an der- Stelle, von der ſie aus-
gegangen waren, ſprangen ſie in den eigenen Gra= ben hinein. Und genau, wo ſie ihn
verlaſſen hatten, trafen ſie ihren
Kompanieführer. Ex hatte die drei= einhalb Stunden auf ſie gewar=tet. Zwei Fragen ſtellle ex raſ<
_ hintereinander:
„Habt ihr einen?“ UND: „Sei Y
alle wieder da?“
Jawohl, ſie hat=ten einen und waren alle wie= dex da. Niemand
war verwunDet.
Ein Üeiner
S Siegerzug \<hob
ſih, den Gefan-
genen in Der Mitte, zum Un=-
terſtand des Kom=pantie führers. Dort wurde dem
_ Bataillonsfühver telephoniſ<h ge=-
meldet und der
erſte Bericht auſ= _geſezt. Dann be“gaben ſich die bei-
den Unteroſfi=
_Zziere Behnke und Eitel zum Batail=
lonsunterſtand, wo ſie der alt=hexgebrachte Kaf= fee und Kognaë empfing. —
- Behnke erhielt das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe, Eitel wurde zum Vize- feldwebel beför=