Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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babyloniſ<he Waare aus Armenien holend, goldreich ſeyen , bezeichnen daher dieſelbe hunniſche Völkergruppe; und ſo dürfen wir uns nicht ferner wundern, wenn ſie in der Völkerliſte von Perſepolis unter dem Namen der Huna ſchon verzeichnet ſteht; ja ſie kömmt ſchon ein Jahrtauſend früher, in den Hieroglyphen des Völkerverzeichniſſes des ägyptiſchen Menepthah LT., der 1604 vor der éhriſtlihen Zeitre<hnung zu regieren angefangen, unter den Namen Onnus und Unut vor. Jhnen gehòren auh die Sab-oior oder die Sabiri an, die bei Priscus von dem hunniſchen Stamme ſind, der ehemals die Meder zinsbar gemacht; und von ihnen haben ſcit dem TV. Jahrhundert die Byzantiner alle ofteaucafiſchen Scythen, Sabiren genannt; au< wiſſen die orientaliſchen Schriftſteller ni<t anders, als daß jenſeits der Pforte von Derbend Gog und Magog liegen. Vom öſtlichen Caucaſus, wo der Berg Terſch, angeblich der höchſte im ganzen Zuge, ihr heiliger Berg geweſen, iſ dieſer Stammzug am caspiſchen Meere zur Wolga, in ſeiner Sprache At-il oder Ud-il, von der gleihen Wurzel wie Udeni hinaufgezogen; über den Strom hinübergegangen, und Yat ſi< dann in den öſtlich liegenden Steppen an den Jaik oder Ural, und ſo weiter na< Oſten, nördlich von den turaniſchen Eſſevonen oder Jſſedonen, die nah der Peut.-Tafel ihnen im Süden am Jaxartes ſaſſen, bis zu den Abiiſeythen, oder den öſtlichen Avaren oder Abaren am Talas, den Quellen des Jaxartes und dem Jſ{<-Kul und Balfkaſch fich ausgebreitet. Als aber die von Oſten gedrängten Jſſedonen ſich auf ſie geworfen, haben ſie den Kürzern ge=zogen, und ſind, jene Abier im Often in ihren Sißen zurü>laſſend, în den Weſten über die Wolga zurückgegangen, und haben 1000 Jahre vor Darius die Cimmerier aus ihren Stammſißzen im Norden des caspiſchen Meeres vertrieben; und nun in Mitte der nordwärts, weſtwärts und ſüdwärts Verſprengten ihr Scythenrei<h von der Donau bis zur Wolga hin gegründet. Die Scoloten alſo des Herodot, die Scythen des Zeusboryſthenes\ohnes Targitaus, ſind von jener caucaſiſchen Wurzel urſprünglich ausgegangen, die jenſeits der Wolga aus ihrer erſten Entfaltung, die ſie am caspiſchen Meere erreicht, in Die zweite übergegangen, und dann Dieſſeits des Stromes in die dritte ſich ausgebreitet, Die drei Söhne dieſes ſcythiſchen Stammvaters, der älteſte Leiporaïs, der mittlere Harporaïs und der jüngſte Kolaxaïs, bezeichnen die