Die Physiognomie des Menschen

mit uns kommt ein kahlköpfiger Ehebrecher!“ Es ist bekannt, daß seine Schamlosigkeit auch vor Nikomedes nicht halt machte, abgesehen von den vielen Königinnen, die er besessen hat, und seinen zahlreichen Weibern. Caligula hatte ebenfalls nur wenig Haare und am Wirbel gar keine; daher war es verboten und strafbar, eine Ziege bei ihrem Namen zu rufen, wenn er vorüberging. Seine Blutschande mit den eigenen Schwestern ist bei Sueton verzeichnet, der auch erzählt, er habe viele Männer geliebt, schamlos gegen sich selbst und andere. Auch Otho war kahl, was er durch eine kleine Pelzkappe zu verbergen suchte. Er war der beste Freund Neros, da er den gleichen Charakter hatte wie er und mit ihm Unzucht trieb. Ferner zierte den Flavius Domitianus eine Glatze, was ihm so unangenehm war, daß er es auf sich bezog, wenn man einen anderen in Scherz oder Streit damit ärgerte, obwohl er in einem Büchlein über die Haarpflege, das er einem Freunde schrieb, sih und ihn zugleich zu trösten suchte. Er war sehr wollüstig und nannte die Ausdauer im Beischlaf, als ob er eine Art Leibesübung sei, den Bettkampf. Er badete mit den gemeinsten Dirnen und verführte die Tochter seines Bruders. Aurelius Sextus schreibt, er sei vor Wollust toll gewesen. Sergius Galba hatte eine große Glatze. Er war der Männerliebe zugetan und bevorzugte liederliche, rauhe Menschen. Den Icelus, der ihm die Botschaft von Neros Tod brachte, küßte er offen und nahm ihn auf der Stelle mit sich.

Dichte Haare:

Auf Wildheit deuten nach Polemon rauhe, nach Adamantius dichte Haare, wie sie etwa bei wilden ‚Tieren vorkommen. Albertus meint, wer in der Jugend auffallend viel dichtes Haar habe, werde später wahnsinnig. Die Ärzte sagen, starker, dichter Haarwuchs deute auf überflüssige Hitze, die viele Dämpfe aufsteigen lasse. Demgemäß berichtet Hali Abbas”'), daß in der Blüte der Jugend mehr Haare

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