Die Physiognomie des Menschen

Fig.7

Fig.9

schreibt: Eine kleine und schmale Stirn deutet auf Durnmheit, Ungelehrigkeit, Unruhe und Unsauberkeit und gleicht der Stirn der Schweine. Ebenso Albertus.

Die lange Stirn:

Nach Polemon und Adamantius haben gelehrsame Leute mit guten Sinnen eine der Länge nach ausgedehnte Stirn. Albertus deutet aus ihr starke und gelehrige Sinne. Unter Länge ist die Ausdehnung von einem Ohr bis zum anderen zu verstehen, die oft fälschlih als Breite bezeichnet wird. Plutarch schreibt dem Plato eine solche Stirn zu, und unter Berufung auf Diogenes meint Neanthes, er sei nach dem Aussehen seiner Stirn Plato genannt worden. In neuerer Zeit hatte Dante Alighieri solche Stirn.

Die viereckige Stirn:

Sie hält gleichsam die Mitte zwischen den anderen Stirnformen. Nach Aristoteles ist eine viereckige, im Verhältnis zum Gesicht mittelgroße Stirn wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Stirn des Löwen ein Zeichen der Großmut. Den Löwen beschreibt er mit mittlerer, viereckiger, etwas hohler Stirn. Polemon und Adamantius schreiben: Eine vierekige Stirn, die das richtige Verhältnis zum übrigen Körper hat, ist ein deutliches Merkmal der Kraft, Klugheit und Großmut. Der Philosoph Meletius nennt Leute mit kleiner, mäßig großer Stirn scharfsinnig, wobei unter kleiner, mäßig großer Stirn eine mittelgroße Stirn zu verstehen ist. Nach Albertus deutet eine viereckige, mittelgroße, dem Kopf und dem Gesicht angemessene Stirn auf viel Tugend, Weisheit und Großmut.

Die runde Stirn:

In den „Tiergeschichten“ des Aristoteles steht, die runde Stirn deute auf Zornmut, was Galen mit denselben Worten wiederholt. Plinius, der alles ohne Nachdenken von anderen abschreibt, sagt: Wer eine runde, gleichsam angeschwollene Stirn

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