Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

134 Jlluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

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Erläuteru n Le MS —— Vorbereitender Angriff am 20.Juni. LL: Hauptangriff am 30 juni. SZ Letzter Angriff am Z. Juli. N Angriffsrichtuné mit erreichtem Ziel.

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e Frz. Schützen- und Deckungsgräben od. rückwärtig Stellungen.

Die Kämpfe in den Argonnen vom 20. Juni bis 2, Juli 1915 (ſiehe Seite 126—130).

die Gewehre, ſelbſt vom Kirhturm

des Dorfes herab ſchoſſen die Fran- -

zoſen mit Maſchinengewehren; im Augenbli> leerten ſich ſiebzig Sättel,

und Menſchen und Pferde wälzten -

ſih zu Tode getroffen am ſtaubigen Boden. .

Es war ein Todesritt, aber er hatte den Jägern den Weg gebahnt. „Nun ging es im Eilmarſh, ſoweit ein ſolcher bei der Hiße mögli<h war, mit aufgepflanztem Seitengewehrx ins Dorf, über die Mauern .und Wagen. In den Straßen entſpann ſi<h ein hartnäd>iger Kampf, der ſeitens der Franzoſen zum Teil von den Häuſern aus geführt wurde.“ Manche Probe erſtaunlicher Tapferkeit und Kühnheit wurde dabei abgelegt. Nicht nur das erſte franzöſiſhe Maſchinengewehr wurde bei Lagarde erobert, auh die erſte franzöſiſhe Fahne fiel in dieſem blutigen Kampf in die Hände der Aſchaffenburger Jäger. „Einem Jäger der erſten Kompanie, “berichtet Oberſtlz leutnant Lettenmayer, „gelang es, eine franzöſiſhe Fahne zu ergreifen; da aber in dieſem Augenbli> aus einem Hauſe auf die in ſeiner Nähe befindlihen Leute gefeuert wurde, lehnte ex die Fahne an eine Wand, um ſih an der Erwiderung des Feuers zu beteiligen. Ein Angehöriger des 131. odex 138. Jnfanterieregiments nahm unterdeſſen die Fahne an ſi.“

Gegen Abend war der Kampf ent=ſchieden und das Dorf endgültig in unſerem Beſiß; der Feind hatte ſi

unter Feuer nehmen. Man wollte den Gegner von der | in nordweſtliher Rihtung auf Xures zurü>gezogen.

Front pa>en und dann, gede> dur<h die Artillerie, ihm in die Flanke fallen und Lagarde ſtürmen.

Die Auguſtſonne lahte auf die Fluren herab, als die Jäger am Morgen des 11. um halb neun Uhr ihre

Eiſenbahnſtückchen. Oberleutnant Schober hatte mit Hilfe von Eiſenbahn-

Schüßengräben verließen und dur< das Chanalholz auf | ſhienen und alten Panzerplatten nebſt ſtarken Ketten einen Lagarde vordrangen. Aber kaum hatten ſie, die allent- | Panzerzug hergeſtellt, den er mit mehreren Maſchinenge=-

halben noh auf den Feldern ſtehenden Getreide-

garben als De>ung benußend, den Waldrand exrreiht, als au< ſhon die Franzoſen dieſes Manöver erfannten und ihre Shrapnelle in die Kronen der

Maſsſtab:

dichtbelaubten Bäume und in die kahlen Stoppel- A

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felder einſhlugen. Glüdliherweiſe ſchoſſen die Franzoſen, wie dies zu Beginn des Feldzuges vielfa<h bemerft wurde, auh hier viel zu hoh. Nach etwa einſtündigem Gefeht war die franzöſiſhe Artillerie von den deutſchen Haubißen zuſammengeſchoſſen und von den Ulanen genommen. Nun richteten die deuthen Geſhüße ihr Feuer auf das Dorf, und bald Ó<lugen aus den Dächern der Häuſer und Scheunen Flammen empor. Gegen Mittag waren die Jäger auf 400—8300 Meter an Lagarde herangekommen, und ihre Maſchinengewehre, die am Rande des Chanalholzes aufgeſtellt waren, riſſen empfindliche Lücken in die Reihen der Franzoſen, die ſi< in das Dorf flüchteten. Auch im Süden und Norden hörte man Gewehrfeuer; die Franzoſen waren alſo von drei Seiten angegriffen.

Ihr Feuer wurde allmählih [<hwächerx, und das war das Signal zum Sturm. „Faſt gleichzeitig,“ berihtet Oberſtleutnant Lettenmayer, der Kommandeur des Jägerbataillons, „brach die ganze vordere

Linie des Bataillons, unterſtüßt dur<h überdröhnen- E des Feuer ſeiner zweiten Kompanie und der achten Erläauteru ng : Kompanie des Jnfanterieregiments Nr. 131 gegen

den Ortsrand vor, und wo der Gegner noh zu y Zerstôrte Feldartillerie Geschütze.

halten ſuchte, da ging's mit „Hurra“ drauf.“ Doch

da wollten au< die braven Ulanen, die erſt Éurz hv Schwere Geechütze.

vorher die franzöſiſhen Geſhüße erobert hatten,

niht zurü>bleiben, und todesmutig ſprengten ſie |.--285=. Höhenrücken. —> Angriſfstüsse am 13 u.Tf-

C Franz. Schützengräben.

mit geſenkten Lanzen in das Dorf. Aber niht

nur aus allen Fenſtern und Gärten fnatterten Die Kämpfe in den Argonnen am 13. und 14. Juli 1915 (ſiehe Seite 130. 131).