Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

Karawane mit Militärbedarf paſſiert auf dem Wege durch Paläſtina ein Beduinendorf.

gere<hnet. Auch ohne dieſe aber ſind die engliſhen Verluſte an den Dardanellen ſo groß, daß ſelbſt in England unter _ Verzicht auf jede Beſhönigung die Mitteilung weitergegeben wurde, an der Dardanellenfront laufe der engliſche Soldat eine dreimal ſo große Lebensgefahr wie in Flandern. Das war aber niht die einzige Wirkung, die England von der treuen Dardanellenwaht der Türken zu ſpüren bekam. Die Schließung der Dardanellen und damit die Unmögli<hfeit der Getreideausfuhr für die Anwohner des Schwarzen Meeres, beſonders Rußland, iſt der Hauptgrund für die ge=waltige Steigerung des Getreideprei]es auf dem Weltmarkt, unter der in erſter Linie England. zu leiden hat. Schon deswegen iſt für Deutſchland und Öſterreih-Ungarn die auf=ret erhaltene Sperre der Dardanellen für ihre weiteren Erfolge im Weltkrieg von der allergrößten Bedeutung. Auch Ftalien geriet infolge des Ausbleibens von ruſſiſ<hem Roh=weizen in arge Bedrängnis. Seine wihtige Mafkkaronis induſtrie weiß aus Mangel an Hartgetreide niht mehr aus noh ein, da ſie ganz auf die ruſſiſhe Einfuhr angewieſen iſt. ——

Auch nah der wirtſchaſtlihen Seite erwies ſih alſo die unerſ<hütterlihe Waffenbrüderſhaft der Türken für die Mittelmächte als überaus wertvoll. Mit freudigem Herzen ertennen dieſe an, daß die treu verbündete osmaniſ<he Macht ſi auf allen Shauplägßen des heiligen Krieges in vollem Maße bewährt hat, ſo daß ihre Leiſtungen in die

Phot, Ed. Frankl,

friege denen Deutſchlands und Öſterreich-Ungarns eben=bürtig an die Seite geſtellt zu werden verdienen.

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Unter Aufwand gewaltiger Beredſamkeit verſuhte dié engliſhe Preſſe, beſonders au in den Vereinigten Staaten, die Juni- Luſitania- Note der deutſchen Regierung ZUr Gewinnung eines neuen Bundesgenoſſen für England aus= zubeuten. Präſident Wilſon ließ ſi< unter gänzliher Mißachtung dex deutſhen Vollſtimmung auh wirklih ver=leiten, die bis dahin mühſam genug bewahrte Zurü>= haltung in ſeinen Gefühlen für England aufzugeben. Er érwider.e die hohherzige, verſöhnlihe Note der deutſ<hen

_ Regierung mit einer bitter fingenden hartnätigen Be=-

tonung der alten amerifaniſ<hen Forderungen und lehnte jedes Verhandeln über die praftiſhen deutſ<hen Vorſchläge für die unbedingte Sicherſtellung der Ozeanreiſen ameriïtaniſcher Bürger unwillig ab. Er verlangte von Deutſchland nihts weniger als die Einſtellung des Unterſeebootkampfes und verſtieg ſih zu der gehäſſigen Bemerkung, daß er die Torpedierung engliſher Schiffe, ſeien ſie bewaffnet oder niht, als vorſäßlih unfreundlihe Handlung anſehen werde, wenn dabei amerikaniſhe Bürger zu Schaden | kommen

würden. Daß die deutſhe Regicrung, um die Seekriegfüh-

rung überhaupt aufre<terhalten zu können, niht weniger aber im Intereſſe ihrer am Kriege niht unmittelbar betei=

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Auſtraliſche Hilfstruppen der Engländer in Ägypten,

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Foto : Vereenigde Foto-Bureaux, Amſterdam.