Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., page 474
-fehtsfühlumg und
Ja uno Duve,
“Umſtande Zuzu-
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erbeutet. Am gleichen Tage gewan=nen au< die deut: hen und -bulgariſchen Hauptfräfte bei Krivivir Ge=-
die Armee Bojad= jeff warf die Ser=ben bei Sofo-Ban-
dem ſie ihnen da=bei übex 500 Gefangene und 6 Gehüte abnahm. Der ſnelle Fall von Niſch, das Un=terderLeitung eng=lier uno Jal göſiſcher Inge= nieure von den Serben mit allen neuzeitlihen Mitteln befeſtigt worDEN WAL, WAX hauptſählih dem
ſchreiben, daß die Bulgaren unter
Überwindung aller Hinderniſſe und Muühſale ihre ſ<hwere
Artillerie übex die ſ<hwierigen Gebirgspäſſe hinweggeleitet und glü>li< vor Niſh in Stellung gebracht hatten (ſiehe Bild Seite 409). Nunmehr konnte die von Belgrad na< Konſtantinopel führende Bahn in den Dienſt der Deutſchen und ihrer Freunde geſtellt werden. Dem Austauſ<h an
Lebensmitteln, dex Überſendung von Kriegsmaterial allex-
Art nach der Türkei und Bulgarien ſtand kein Hindernis mehr im Wege. SE . Einige Tage hindurch ſchien es, als ob dex Vierverband
der diplomatiſhen und militäriſhen Lage auf dem Balïfan
wieder eine Wendung zu ſeinen - Gunſten geben fönnte. Venizelos wagte no< einmal den Verſuch, den griechiſ<hen König und das ganze griechiſhe Volk auf ſeiten des Vierverbandes in den Krieg zu zwingen. Bei der Erörterung dex militäriſhen Geſeßentwürſe in der griehiſ<hen Kammer fam es zu einem Zwiſchenfall zwiſhen dem Kriegsminiſter und dem Anhang Venizelos". Venizelos wollte in einer Bemerkung des Kriegsminiſters eine Beleidigung ſeiner
Deutſche Maſchinengewehrabteilung auf einer ferbiſchen Sandſtraße.
Partei finden und verlangte eine ſofortige Entſchuldi= gung. Da ganz offen zutage lag, daß eine Demütigung
__desKriegsminiſters beabſihtigt wax, “cctlärte | DE Miniſterpräſident und das ganze
Miniſterium Zaï= mis einverſtanden mit der Haltung des Kriegsmini= ſters, der eine Ent= \huldigung entz-
_ ſchieden ablehnte. Venizelostriebnun den Zwiſchenfall dermaßen auf die Spiße, daß Zaimis
_die Vertrauens= frage an das Paxrla=z ment ſtellte. Das ſollte die Falle ſein,
_die Venizelos offen hielï, um das Kaz
SS . - binett zu ſtürzen und ſelbſt wieder an die Regierung zu kommen. Die Ab= ſtimmung über die Vertrauensfrage ergab für die Regie-
‘rung 114 Stimmen, fſür- die Gegenpartei 147 Stimmen. Die Regierung war alſo gegen Venizelos mit 33 Stimmen
_in der Minderheit. Zaimis reichte ſeinen Abſchied von der Leitung des Miniſteriums ein. Venizelos erwartete, an die Spie der Regierung berufen zu werden, da der König
‘eine Kammerauſlöſung nah den ſo kurz vorhergegangenen
| Wahlen vermutlih niht vornehmen würde. Dex Vierver=
band jubelte. Die feindlihe Preſſe verbreitete einen angeb=lichen Ausſpru< Venizelos’, daß er ſofort an Bulgarien den Krieg erklären würde, wenn er wieder ans Ruder käme. Zwar ließ Venizelos dieſe ihm in den Mund gelegte Außerung als unrihtig zgurü>weiſen. Seine Kammerrede ließ aber feinen Zweifel auffommen, daß ex ſo zu handéln ge=-= dachte. König Konſtantin berief jedo< an die Stelle des zurü>getretenen Zaimis den greiſen Politiker Skuludis (ſiehe Bild Seite 364), einen Achtzigjährigen, dex bei den wichtigſten
Entſcheidungen in den leßten Jahrzehnten für ſein Vater-
Anſicht von Veles (Koprülü) am Wardarufer, das von den Bulgaren nach heftigem Kampf, an dem au<-Franzoſ en beteiligt ivaren, eingenommen wurde.
Die Stadt bietet cin höchſt maleriſ<hes Bild; alle Reiſenden, die früher hier durchfuhren, um ſi<h na< Saloniki oder nah Serbien zu begeben, ſtanden ſtets.
dicht gedrängt an den Fenſtern der Wagen, wenn der Zug mitten dur< die Stadt am Wardarufer dahinvollte. Beim Angriff der Bulgaveun ſtanden die ſerbiſhen Truppen auf der linken Seite des Wardars. Von hier aus beſchoſſen ſie das re<te Stadtvieutel und zerſtörten den größten Teil.
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