Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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unb fich nicht In efgene Annehmlichkeit einführen, zu probiren Gus te3 und Böfes, auf daß nicht der Grimm bes Feuerd und bie Macht der Finfternig in ihm aufwace, und das edle Bild zers jlöre, und in die Schärfe der Erde verwanbele,

Meit fih aber unfere erften Eltern, durdy ded Satans Ein: fprehen der Lüge, von deinem Willen abgewandt haben und in eigen Wollen eingeführet, und wider dein Verbot Gutes und Bor fe8 probiret, und fich laffen nad) der EmpfindlichFeit und eigener Annehmlichkeit gelüften, dadurch dein Zorn und Grimm in ihnen aufgewachet und das Himmelsbild zerflüret, und in ein irdifches Bild, gleich den Ihieren verwandelt: fo haft bu, o heiliger Gott, uns deine Gebote und Gefege gegeben, und uns darinnen die himms lifche göttlihe Form des vollen Gehorfams vorgeftellet, was mit find gewefen, und was wir im Abfalle find worden, und forberft von ung, daß wir in unferm Willen, aus allen Kräften und Sinnen follen an dir allein bangen und mit die allein wirken, Sa du forderft von uns das edle Pfand, als die Seele, die du und aus der inwendigen Kraft deines Namens und Willens haft eingehaudhet, und willft, daß die Seele, meldye von deiner Kraft ift ausgefloffen, allein in deinem Namen und Kraft bleibe und mit bir wirke, und fich Feines andern fremden Itamens, Willens nod) Luft gebraudhe, als nur einig allein deffen, daraus fie gefloffen it, daß fie ganz an ihren Gentro hange und ihre Begierde einig allein in beine Liebe einführe, und mit deiner Liebe mit dir über alle beine Werke herrfche, und fich Eeiner eigenen Herrfhung ohne beine Liebe und Mitwirkung annehme; auf daß fie fei dein Werks zeug, bamit du alle MWefen diefer Melt regierefl. Sie foll ihe Dertrauen in Eeine andere Maht nody Kraft einführen und ihre nichts zum Eigenthum maden, auch fidy mit nidyts bilden noch formen; denn fie ift ein Stral des Allmäch“igen und foll Über alle Dinge vollommlih herrfhen, als Gott felber, und doch nit in eigener Annehmlichkeit eignen Willens, fondern in und mit Gott, und ben Keib zu ihrem Werkzeug gebrauchen, welcher follte fein ein Pfleger deiner Kreaturen. Alles haft du ihm zu einem Spiel und Freude gegeben und ihm unterworfen.

Diefes Alles, 0 großer Gott, ftelleft du uns in deinem Ge: bote vor, und forberff das von uns nach deiner ftrengen Geredjs tigkeit und ewigen Wahrheit, bei Vermeidung etwiger Strafe, daß, BEE nicht hält alle deine Gebote und Gefege, und bleibt in beiner

Ordnung, der foll verfluht und von deinem Angefidhte gefchieden fein, und beine Herrlichkeit ewig nicht fehen, no zu deiner Nube Eommen,