Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

Solhed dein heiliges Wort, bamit bu haft Himmel und Erde gemadjt, haft du in unfern Mund gegeben, auf daB du durch) unfern Mund dein 2ob fchöpfeft und bildeft,

Nachdem fidy aber der Menfch in eigene Luft eingeführet und feinen Willen von bie abgemwandt hatte, fo hob er am irdifche und bölfifhe Figuren fin deinem Grimme mit feinem Munde in dein MWort zu bilden, als: Fluhen-, Schwören-, Lügenform, falfche höfe Schlangenform, Wölfe, Bären, Löwen, Hunde, Kasen, Nat: tern, Schlangen und allerlei giftige I'hiere zu formen, unb den Namen Gottes, unterm Schein göftliher Formirung und Wahr: heit, darein zu bilden; aud) in falfche Zauberei und Trug, und damit fremde Bilder für Götter aufzumerfen und zu ehren, und deinen Namen in Gögenbilder einzuführen und zu bilden,

Das Altes ftelfeft du ung In diefem Gebote vor und forberft von und deine ftrenge Gerechtigkeit, deinen Namen in Heiligkeit, zu deinem Lobe und in dein Lob, in Lauterkeit und Mahrheit zu bilden, und ohne deinen Willen und Mitwirken Eeine Form unferer Morte zu machen, fondern willft, daß wir mit dir fprechen, tollen und bilden, bei Vermeidung ewiger Strafe, wie dein Gebot lautet: Verfluht fei, wer nicht hält alle Worte diefes Gefeges. 5 Mof. Die20:

D großer Gott! Was foll ih nun allhier vor dic fagen? le unzählig viel führen wir dein Wort und Kraft in unferm Münde in falfhe Bildung, da wir bei deinem Namen fchwören, fluhen, falfhe Luft darein führen und ein fchön gleißend Bild auf unfern Xippen machen und einander für Wahrheit verfaufen und einreden, und ift inwendig body nichts als eine Schlange voll Lügen und Gift; und bilden alfo dein Mort unter rechtem Schein in ein Schlangen und Zeufelebild. tem, wir fluchen dabei und gebären alfo eine lebendige Figur des Teufels und der Hölle. Stem wir brauchen ihn zu höhnifcher Spötterei, und bilden unfere fal= {hen Tihiere darein. Alles, was wir in der Welt lieben, e$ fei fo falfch al e8 wolle, darein bilden twir deinen Namen und Kraft mit unferm Munde. Stem im Schwören, da mir deine Madıt zum Zeugen führen; auch im Zaubern, Marten, und Kränfen. Sa in höllifhe Figuren bilden wir ihn mit unferm Munde. Sa die Menfchen führen nody dein geoffenbartes Wort und Willen, um ihres Bauchs und zeitlicher Woluft und Hoffart willen, in ein fremdes Bild, das fie felber nicht Eennen, nur daß die Wahrheit dunkel bleibe, und fie in folhem fremden Bilde felber fir Götter geehret werden, Sie machen Gefes und Gebot zu ihren eigenen